Facebook-Gruppe Haldensleben - eine Ansichtssache
Im Internet kommt Haldensleben groß heraus. Die Facebook-Seite "Ansichten aus Haldensleben" bietet mehr als 2000 solcher Exemplare. Drei Haldensleber kümmern sich um das Projekt, das in dieser Größenordnung so nie geplant war.
Haldensleben l Drei Männer - ein Hobby: Es ist die Liebe zu ihrer Heimatstadt Haldensleben, die den Rettungsassistenten René Hanke, den Versicherungskaufmann Guido Schumann und den Elektriker Heiko Klingbeil verbindet. Das Trio ist der führende Kopf hinter den "Ansichten aus Haldensleben", einer Facebook-Seite, die sich einer immer größeren Beliebtheit erfreut.
Mit Ansichten aus Haldensleben ging die gleichnamige Gruppe am 28. Januar 2014 an den virtuellen Start. "Ich habe ein paar alte Postkarten von Haldensleben und sie bei Facebook online gestellt. Dahinter steckte die Idee, andere zu animieren, auch mal zu schauen, ob sie Bilder von und über Haldensleben haben und daraus eine Art Sammlung werden zu lassen", blickt René Hanke zurück. Und weil jeder dabei mitmachen kann, der es möchte, wächst das Projekt stetig.
Ebenso der Arbeitsaufwand, den sich Hanke mittlerweile mit Guido Schumann und Heiko Klingbeil teilt. "René macht selbst viele Fotos, und Heiko ist für Fotomontagen und die Videos zuständig", erklärt Schumann. "Ich bin ständig im Internet auf der Suche nach alten Bildern von Haldensleben."
Über die Seite "Ansichten aus Haldensleben" hat sich das Trio zusammengefunden. "Guido und ich kannten uns etwas vom Handball in der Ohrelandhalle, aber näher kennengelernt haben wir uns erst über die Gruppe. Dort konnte ich sie dann auch als Administratoren gewinnen", erzählt Hanke.
Seite wächst pro Tag um fünf neue Fotos
Die Drei wissen, wie schwer es ist, die Seite am Laufen zu halten. "Wir versuchen ständig, dass Bewegung drin bleibt", meint Schumann. Dafür sorgen unter anderem die Mitglieder. Mittlerweile hat "Ansichten aus Haldensleben" 1362 Mitglieder (Stand gestern 12 Uhr mittags), Tendenz steigend. Und mehr als 2000 Bilder finden sich im Archiv. Rein statistisch gesehen, kommen pro Tag fünf neue Fotos dazu.
"Wir achten schon darauf, dass alles in geregelten Bahnen läuft", sagt Klingbeil. "Politik soll draußen bleiben, und auch an die (N)Etikette sollte sich jeder halten", versichert der Administrator. Daher hat sich das Trio auch dafür entschieden, dass "Ansichten aus Haldensleben" inzwischen zu einer geschlossenen Facebook-Gruppe geworden ist. Wer sich beteiligen möchte, muss erst die Administratoren um Erlaubnis, quasi um Mitgliedschaft, fragen. "Es soll ja nicht wild irgendetwas gepostet werden, sondern nur etwas, das auch Bezug zu Haldensleben hat", nennt Klingbeil den Grund dafür. Und daher verarbeiten die Männer die bereitgestellten Bilder auch strukturell, um die Seite übersichtlich zu gestalten.
Relativiert haben sich mittlerweile die Fotomotive. Standen am Anfang historische Aufnahmen aus Haldensleben und den Ortsteilen im Mittelpunkt, so sind in der Zwischenzeit auch eine Vielzahl aktueller Stadt- und Dorfansichten hinzugekommen. "Unser eigener Fundus an alten Fotos ist bald erschöpft", gesteht Schumann. Den haben die Drei unter anderem mit Hilfe des Museums Haldensleben angelegt. "Von dort haben wir viel Unterstützung bekommen", bedanken sich die Männer.
Sie haben sich bewusst für Facebook als Plattform für ihr Ansinnen entschieden. "Es bietet sich natürlich an, weil es interaktiv ist und so jeder mitmachen kann", nennt René Hanke den Grund, weshalb er auf eine konventionelle Internetseite verzichtet hat. Und die Interaktivität zahlt sich aus, die Menge der Fotos und der Mitglieder beweisen es. "Mittlerweile holen einige Mitglieder auch schon ihre Familien-Fotoalben heraus, um Bilder zu posten", ist Hanke begeistert von der Resonanz. "Denn selbst, wenn man in Haldensleben geboren ist, kennt man nicht alle Ecken."
Die "Ansichten aus Haldensleben" sind inzwischen auch zu einem Treffpunkt geworden. "Wir haben viele Mitglieder von außerhalb, die aber mit Haldensleben verbunden sind", erzählt Guido Schumann. Auf ein Mitglied ist das Trio aber besonders stolz. "Über unsere Seite hat sich ein ehemaliger Haldensleber gemeldet, der 1955 aus der Stadt weggezogen ist und seitdem in Kanada lebt. Er war seitdem nie wieder hier, überlegt jetzt aber, seiner alten Heimatstadt einen Besuch abzustatten", freuen sich Hanke, Schumann und Klingbeil schon darauf.
Zu erreichen ist die Seite im Suchfenster auf der Internetseite www.facebook.com unter dem Begriff "Ansichten aus Haldensleben".