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Hochwasserschutz Harsleber sauer über Verzögerung

Im Harsleber Gemeinderat wächst der Frust, weil die Goldbachregulierung auf sich warten lässt.

Von Hans Kosubeck 04.05.2018, 13:00

Harsleben l „Unser Haushalt wurde vom Landkreis bestätigt“, so die frohe Botschaft der Bürgermeisterin von Harsleben, Christel Bischoff (Wählergemeinschaft Bürger für Harsleben) auf der jüngsten Gemeinderatssitzung. Obwohl der Termin der Sitzung nicht optimal gewählt war, zur gleichen Zeit fand auch die Jahreshauptversammlung des größten Vereins im Ort statt, wurde diese Botschaft von den Mitgliedern des Gemeinderates wohlwollend aufgenommen.

Die weiteren Informationen der Bürgermeisterin sorgten dann aber schon eher für Zorn bei einigen Mitgliedern des Gemeinderates. Bisher ist im Ergebnis der vorgesehenen Goldbachregulierung kein einziger Cent geflossen. „Planungen gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2023 auch nichts weiter passieren wird“, so Bischoff. „Erst im September dieses Jahres sollen Zahlen vom Land vorliegen, wie es genau weitergehen soll“, ergänzte der Leiter des Bau- und Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Vorharz, Harald Brockelt. „Harsleben musste im Juli vorigen Jahres am meisten bei dem Hochwasser leiden. Jeder muss sein Scherflein zur Regulierung des Goldbaches beitragen, auch die Gemeinden, die oberhalb liegen“, so Bischoff. Die Mitglieder des Gemeinderates erwarten dazu vom Landkreis eine Regulierung der erforderlichen Projekte. Die Gründung einer Gewässervereinigung wäre dabei ein Schritt in die richtige Richtung.

Zornig äußerte sich Jens Fricke mit den Worten: „Muss Harsleben noch dreimal absaufen, ehe hier etwas passiert?“ Hoffnung setzt man daher nun auf ein Gespräch der Bürgermeisterin mit Landes-Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne) am 5. Juni in Magdeburg und den Besuch des Ausschusses für Umwelt und Energie des Landes Sachsen-Anhalt am 13. Juni in Harsleben. Gewürdigt wurde durch den Gemeinderat die Arbeit der Bürgerinitiative, die sich engagiert um die Belange der vom Hochwasser betroffenen Bürger kümmert.

In einem weiteren Punkt der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung ging es ebenfalls ums Geld. Es musste ein Beschluss über eine überplanmäßige Ausgabe für die Sanierung des Rathauses Harsleben gefasst werden. Es geht dabei um 70 515,19 Euro, die benötigt werden, um die erforderliche Brandschutzkonzeption zu realisieren. Die Summe beinhaltet die Kosten für das Brandschutzkonzept, einen zweiten Rettungsweg und eine Brandschutztreppe im Gebäude. Der Gemeinderat stimmte der weiteren Ausgabe für die Sanierung zu.