Historischer Umzug, Hoffest und Ehemaligentreffen zum KäKo-Jubiläum Hundertfache Begegnungen zum Freudentag
Mehrere hundert Teilnehmer kommen anlässlich des Doppeljubiläums am Käthe-Kollwitz-Gymnasium zum Ehemaligentreffen. Am Freitag fanden ein historischer Umzug und ein Hoffest statt.
Halberstadt l "Bei schönem Wetter feiern kann jeder", spielte Schulleiterin Regina Zimmermann an auf den verregneten Freitagvormittag, an dem sich ein langer Zug vom Domplatz durch die Stadt bis hin zum Käthe-Kollwitz-Gymnasium geschlängelt hatte. Schüler und Lehrer nahmen dabei jenen Weg, der gut 100 Jahre zuvor schon einmal gegangen wurde. Damals waren es die Schülerinnen und die Pädagogen des Kaiserin Auguste Victoria-Lyzeums, die sich von ihrer alten Schule zu einem imposanten Neubau am damaligen Bismarckplatz begaben. Hier wurde am 17. April 1912 ein Gebäude eingeweiht, das noch heute jeden Betrachter beeindruckt.
Trotz Regen froh gelaunt durch Stadt gezogen
Die Spitze des aktuellen Umzuges bildete eine Gruppe, die aus der Vergangenheit entsprungen schien: Schülerinnen mit Zöpfen und größtenteils in jener zu der Zeit üblichen Matrosenkleidung sowie Lehrerinnen in entsprechenden Kleidern. Besonders hervorstechend mit dem Schick von vor 100 Jahren: Christine Schönefeld, über 15 Jahre Schulleiterin des Gymnasiums, in weißem Kleid und mit gleichfarbenem großen Hut. Trotz des Regens zogen alle froh gelaunt durch die Straßen, angeführt von den Halberstädter Stadtbläsern.
Nach dem Einmarsch durch die Schulpforte erwartete alle das traditionelle Hoffest, das wie zu jedem Schuljahresabschluss von den Eltern organisiert und betreut wurde.
Die Worte vom Vortag hätte Regina Zimmermann am Sonnabendnachmittag wiederholen können. Denn kurz vor Beginn des Ehemaligentreffens hatte es wieder zu regnen begonnen. Sie aber blickte optimistisch zum Himmel und versicherte dem Publikum, dass die Sonne ab sofort scheinen werde. Wenige Minuten später waren keine Schirme mehr nötig und die Schulleiterin konnte gemeinsam mit Christine Schönefeld und Klaus Meyer die vielen Gäste auf dem Schulhof begrüßen.
Erinnerungen an gemeinsame Schuljahre
Für Unterhaltung sorgten vor allem die Sängerinnen und Sänger sowie Musiker der beiden Chöre unter Leitung von Ronny Strübing, das "Collegium Musicum" und der Singekreis mit Eckhard Gehder. Statt "It never rains in Southern California" hätten seine jungen Sänger besser Halberstadt einsetzen sollen, denn auf einmal tröpfelte es wieder zunehmend. Weder das dutzendfache Lächeln, noch die großen Sonnenbrillen bei "Hit the Road Jack" brachte die Sonne zurück.
Vorsorglich verlegte das Jugendblasorchester sein "Geburtstagsständchen" ins Foyer. Denn dorthin waren die meisten Gäste geflüchtet. Nur die wahren Fans des Singekreises harrten unter Schirmen aus.
Als die Bigband der Musikschule Schicker "Happy Grove Orchestra" sich auf der Bühne eingerichtet hatte und ihr Spiel durch die Rock- und Pop-Musikgeschichte begann, sollten die kurzen Wetterwechsel endgültig beendet sein. Und das bis in die späten Abendstunden.
Während sich die einen draußen an den Stehtischen zum Gespräch trafen, zog es andere Ehemalige in die Jahrgangsräume. Dort saßen sie beisammen, erinnerten sich an ihre gemeinsamen Schuljahre und sprachen über Erlebnisse danach. In der Bibliothek mit den Schulchroniken seit 1991 war nie ein Stuhl frei, denn pausenlos blätterten die Besucher in den Erinnerungsbüchern. Fast genauso groß fiel das Interesse an der Ausstellung zur Schulgeschichte aus. Wem die Wiedersehenszeit nicht reichte, der begab sich nach "Schulschluss" in den "Spucknapf", der ab 22 Uhr für die Käkorianer reserviert war.