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Wohnschule und ambulant betreutes Wohnen auf dem ehemaligen Klostergelände eingerichtet Ib-Heim lädt Badersleber zum gemeinsamen Feiern ein, Bewohner stellt seine künstlerische Begabung vor

Von Sandra Reulecke 16.07.2012, 05:35

Badersleben l Einen Einblick in das Leben und die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen gewährte das Badersleber Ib-Heim am Wochenende. Die Mitarbeiter haben sich die Integration der Bewohner in die Gesellschaft und den Ort auf die Fahnen geschrieben. "Uns ist es wichtig, gemeinsam mit den Bewohnern, Angehörigen, unseren Mitarbeitern und den Baderslebenern zu feiern", sagte der Bereichsleiter Michael Nippgen."Solche Feste sind eine gute Gelegenheit, einander kennenzulernen, ins Gespräch zu kommen und Berührungsängste zu verlieren."

"Uns ist es wichtig, gemeinsam mit den Baderslebern zu feiern. Solche Feste sind eine gute Gelegenheit, einander kennenzulernen, ins Gespräch zu kommen und Berührungsängste zu verlieren."

Michael Nippgen, Ib-Bereichsleiter

Zu dem Sommerfest der Einrichtung waren auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Zelte und unterschiedliche Stationen aufgebaut. Gleich am Eingang informierten Mitarbeiter über ihre Arbeit und die neuen Projekte des Badersleber Ib-Heims. "Wir haben eine Wohnschule im Gebäude eingerichtet", berichtete Ib-Mitarbeiterin Gertraude Boye. "Hier erhalten die Bewohner die Möglichkeit, sich auf das Leben in einer eigenen Wohnung und dem entsprechenden Alltag vorzubereiten." Sobald sie die notwendigen Fähigkeiten für ein möglichst selbständiges Leben erlernt haben, können sie in das ambulant betreute Wohnen umziehen.

"Wir haben eine Wohnschule im Gebäude eingerichtet. Hier erhalten die Bewohner die Möglichkeit, sich auf das Leben in einer eigenen Wohnung und dem entsprechenden Alltag vorzubereiten."

Gertraude Boye, Ib-Mitarbeiterin

Aber auch der Spaß und die Unterhaltung kamen an diesem Nachmittag nicht zu kurz. Die Singegruppe der Badersleber Grundschule "Albert Klaus" eröffneten das Fest. Für die kleinen Besucher wurden Schminken, Pony-Reiten und Basteln angeboten.

Die Besucher konnten an Führungen durch die neue Wohnschule teilnehmen und die Arbeiten aus der Kreativ-Werkstatt bestaunen. Musikalisch begleitete der Bewohner Michael Eckert den Nachmittag auf dem Akkordeon. Gemeinsam mit den Mitarbeitern Linda Rohloff und Mirko Müller gab er ein Programm zum Besten.

Außerdem wurden Bilder von Michael Eckert ausgestellt. "Er hat ein großes musisches Talent", berichtet Michael Nippgen. "Ich male mit unterschiedlichen Techniken, einige habe ich selbst entwickelt", sagte Michael Eckert. Der 46-Jährige führte bis zu seinem 16. Lebensjahr ein unauffälliges Leben und begann eine Ausbildung zum Glasmaler. "In dieser Zeit brachen schwere Depressionen und eine Psychose bei ihm aus", so Michael Nippgen. Seit dieser Zeit lebte er in verschiedenen Einrichtungen und seit einigen Jahren nun in Badersleben. Dort werden auch seine Fähigkeiten als Maler gefördert. "Meine Inspiration hole ich aus meiner Fantasie, Dingen, die ich sehe, und religiösen Themen", so Eckert.