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850-Jahr-Feierlichkeiten gehen mit vielen überraschenden Schaubildern in die nächste Runde Im Festumzug zieht die Altenhäuser Geschichte mit

Von Carina Bosse 01.07.2013, 03:17

Mit einem Festumzug hat Altenhausen am Sonnabend die Feierlichkeiten zum 850. Ortsgeburtstag fortgesetzt. 18 kommentierte Schaubilder gaben den trotz Regen ausharrenden Zuschauern am Dorphus einen anschaulichen Einblick in die Ortsgeschichte.

Altenhausen l Sicher liegen die Ursprünge Altenhausens noch länger zurück, doch urkundlich verbrieft ist das Dorf in diesem Jahre 850 Jahre alt. Eine Zeitreise durch die Geschichte anlässlich dieses Jubiläums traten am Sonnabend die Einwohner in einem großen Festumzug an.

Bei einem kräftigen Regenschauer, der sich dann aber zum Glück bald verzog, rückte der Gemeinderat von Altenhausen mit seinen heute 13 Mitgliedern in historischer Robe an die erste Stelle. Bürgermeister Wolfgang Behrends führte mit seinen beiden Stellvertretern Steffi Hornack (Emden) und Christian Täger (Ivenrode) die Ratsherren und -damen an.

Auf einem geschmückten Wagen am Dorphus kommentierte Klaus Neumann rund 70 Minuten lang alle Schaubilder im Umzug. Viel Arbeit hatte im Vorfeld das Zusammenstellen aller Informationen gemacht. Erst am Vormittag waren die letzten Textelemente für die Bilder bei den Neumanns eingetrudelt. Doch Klaus Neumann ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.

Ein Ständchen bot die Blaskapelle mit ihren heute 16 Mitgliedern den Zuschauern unter ihren zahlreichen bunten Schirmen.

Breiten Raum nahm das Schloss Altenhausen im Umzug ein. Seine wechselvolle Geschichte reichte von ihren adligen Bewohnern über die Esbeth- oder Elsbeth-Sage über die Schulenburgsche Familie, die lange Jahre Besitzer der Burg war, das Schloss als Krankenhaus bis hin zu seiner heutigen Nutzung als Pony-Schloss für erholungssuchende Familien und Gruppen.

Mit einer Zweispännerkutsche aus der kaiserlichen Kutschenmanufaktur des Kutschenbauers Zimmermann aus Potsdam/Berlin aus dem Jahr 1911 zog Eleganz in den Umzug ein. Die Kutsche befindet sich heute im Besitz von Günzel Graf von der Schulenburg aus Nordsteimke. Die Zügel hielt Turnierfahrer Andrej Szewczyk in seinen Händen. Dass er sich an seinem 60. Geburtstag bereit erklärt hatte, in Altenhausen zu kutschieren, bescherte ihm einen Extraapplaus.

Die Gewerbe waren mit dem Autohaus Rusche und der Tischlerei Horsika mit eigenen Schaubildern vertreten. Im schmucken Cabriolet zeigte sich das gerade vor zwei Wochen getraute Paar Ina und Michael Rusche.

Die Zimmerei von Matthias Horsika, dem Nachfolger des Gründers Heinz Horsika, gab auf dem Wagen mit einer praktischen Vorführung Einblick in das Handwerk.

Angestellte ehemaliger Einrichtungen im Dorf wie Konsum, Post, Gemeindebüro, Schlachter und Friseur zogen in einem gemeinsamen Bild durch Altenhausen. Klaus Neumann hatte dazu parat, wer wann und wie lange im Dorf tätig war.

Trotzdem es keine Kindereinrichtung mehr in Altenhausen gibt, kam die Kinderbetreuung nicht zu kurz. Fünf Babys unter einem Jahr, 14 Kinder im Altere bis sechs Jahren und 23 Schulkinder bis zur 8. Klassen zählt der Ort heute. Die mitgeführten Kinderwagen reichten von der Historie bis in die Gegenwart.

Die Landwirtschaft nahm naturgemäß einen großen Teil des Umzuges ein. Alte Technik wechselte mit modernen Erntemaschinen. Mit dabei auch Hansi Linke, der letzte Zickenbauer im Ort.

Die Freiwillige Feuerwehr, Mitausrichter der Festwoche, zeigte sich mit historischer Ausstattung, aber auch mit ihrer modernen Löschtechnik im Umzug.

Vereine und Institutionen wie die Altenhäuser Scheunenstepper, die Theatergruppe Altemrode, die Kirchengemeinde, die Volkssolidarität, die Jäger, die Emdener Angler und die Freizeitsportler sowie der Heimatverein komplettierten den Zug. Gut nur, dass zahlreiche Besucher gekommen waren, denn fast jeder Altenhäuser war im Umzug involviert.