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2011 beurkundeten Haldensleber Standesbeamtinnen 279 Geburten Jason und Lennox sind überraschend die neuen Spitzenreiter auf der Namenshitliste

Von Anett Roisch 11.01.2012, 05:19

Der Trend: Kurz und knapp mögen es die Eltern bei der Wahl der Vornamen für ihre Babys. Mit Jason und Lennox waren gleich zwei neue Namen an der Spitze der Vornamenshitliste. 2011 wurden in der Stadt Haldensleben 279 Geburten beurkundet.

Haldensleben l Brigitte Schulze und Sabine Herbst, die Standesbeamtinnen der Stadt Haldensleben, beurkundeten im Jahr 2011 279 Geburten - 139 Mädchen und 140 Jungen. Im Vergleich: 2010 wurden 262 Neugeborene registriert. Das sind 2011 immerhin 17 Babys mehr als im Vorjahr.

Marie und Sophie sind schon seit vielen Jahren bei den Mädchen an der Spitze der Namenshitliste, jeweils sieben Eltern entschieden sich für den Namensdauerbrenner. Die Namen Helene, Lucy und Pia wurden vier Mal vergeben. Während Jason und Lennox mit jeweils viermaliger Häufigkeit überraschend an der Spitze sind, steht Luca schon das zweite Jahr ganz weit oben auf der Beliebtheitsliste. Vier Mal schrieben die Standesbeamtinnen den Namen Luca auf die Geburtsurkunde. Jeweils drei Mal nannten frischgebackene Eltern ihre Söhne Alexander, Colin, Erik, Leon, Luis, Maik, Paul und Tom.

Wenn diese Knaben auf ihren Beinen stehen, können sie gleichaltrige Mädchen ärgern, die Namen wie Charlotte und Lena tragen. Auch diese Mädchennamen wurden jeweils drei Mal beurkundet. Den beiden Standesbeamtinnen ist aufgefallen, dass es einen Trend zu kurzen Namen gibt. Häufig sind es Namen mit nur drei Buchstaben, wie Amy, Zoe, Mia, Lea und Eva bei den Mädchen sowie Tom, Jan und Neo bei den Jungen.

"Auffällig viele Kinder, nämlich 105, haben zwei Vornamen bekommen. Neun Mädchen und Jungen schmücken sich mit drei Vornamen, und nur ein Kind hat mehr als drei Vornamen", sagte Brigitte Schulze und erklärte: "Die Zweitnamen stammen meist von den Großeltern oder Urgroßeltern. Der Rufname ist meist ein moderner."

Namen im Internet geprüft

Wenn jemand etwas über die Bedeutung eines Vornamens erfahren will, helfen die Standesbeamtinnen. Für alle künftigen Eltern, die noch nicht wissen, wie sie ihren Nachwuchs rufen wollen, stehen Bücher zum Ausleih zur Verfügung. "Wir haben ganz bestimmte Internet-Adressen. Dort können wir bei außergewöhnlichen Namen nachschauen, ob wir als amtliche Behörde diese Vornamen anerkennen dürfen", erklärten Brigitte Schulze, die seit 1983 im Standesamt tätig ist, und Sabine Herbst, die seit Ende 1984 dort arbeitet. "Wir verheiraten inzwischen schon die zweite Generation und beurkunden natürlich auch nach den Kindern schon die Geburten der Enkel unserer damaligen Brautpaare", zogen die Standesbeamtinnen Bilanz.

Viele Eltern wollen ganz genau wissen, wo der Name ihres Sprösslings herkommt. Der Name Lennox, der neue Spitzenreiter, war vor dem 21. Jahrhundert in Deutschland kaum verbreitet. Jetzt wird der Name von Jahr zu Jahr populärer.

Lennox ist eigentlich ein schottischer Familienname, der wiederum vom Namen eines historischen schottischen Herzogtums abgeleitet wurde. Das Herzogtum Lennox befand sich nördlich von Glasgow.

Jason ist in der Antike der Name einer griechischen Sagengestalt. Seither findet er rege Verwendung. Auch heute werden Kinder vor allem in Europa und Nordamerika häufig Jason getauft.

Sophie bedeutet Weisheit und ist von griechischer Herkunft. Fast jedes Land hat seine eigene Variante von diesem Namen. Bekannte Namensträgerinnen sind zum Beispiel die italienische Filmschauspielerin Sophia Loren, die Widerstandskämpferin gegen das Hitlerregime Sophie Scholl und die amerikanische Sängerin Sophie B. Hawkins.

Der Vorname Marie ist eine Variante des Namens Maria. Maria ist als Name der Mutter von Jesus ein Symbol für reine und tiefe Liebe.

Generell halten sich die Standesbeamtinnen bei der Namensfindung zurück. Wichtig sei auch, dass ein Name dem bestimmten Geschlecht zugeordnet werden kann. "Dann raten wir den Eltern, einen zweiten eindeutigen Namen hinzuzufügen", sagte Brigitte Schulze und erklärte: "Die Namensvergebung wird immer großzügiger, denn auch die ganze Welt öffnet sich und immer mehr Namen kommen dazu. Nur wenn wir denken, dass ein Kind mit einem bestimmten Namen gehänselt wird oder es andere Probleme geben könnte, melden wir uns zu Wort", erklärten die Kolleginnen.

Schließlich sollen die Kinder im späteren Leben mit ihrem Namen zurechtkommen.