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Student der Landschaftsarchitektur schreibt Bachelorarbeit über Grundschule Hessen Kinder bauen Modell vom Traumschulhof

Von Mario Heinicke 17.11.2012, 02:08

Die Spielmöglichkeiten für die Hessener Grundschüler im Freien sind schon vergleichsweise großzügig bemessen. Doch es ginge noch besser. Ein Student hat mit Viertklässlern ein Modell entworfen.

Hessen l Ingmar Reetz schreibt an der Hochschule Anhalt in Bernburg momentan seine Bachelorarbeit. Der künftige Landschaftsarchitekt beschäftigt sich darin mit der Umgestaltung des Schulhofs der Grundschule "Aue-Fallstein" in Hessen.

Die Schule und ihr Hof sind bis vor sieben Jahren grundlegend umgebaut worden. Nach Einschätzung von Reetz bietet das Freigelände derzeit aber kaum Möglichkeiten, um die Entwicklung der Kinder durch Spiele zu fördern. "Es fehlt eine klare Raumgliederung, der Bezug zur Natur und ganz einfach an Möglichkeiten zum differenzierten Spiel." Platz zum Toben, Fangen und zu Ballspielen aller Art ist zwar vorhanden, aber zu wenige Elemente zum Klettern, Hangeln oder Schaukeln. "Kinder haben dabei ein besonderes Talent, ihre Umwelt als Bewegungsraum spielerisch zu nutzen und zu gestalten. Da kann selbst ein Haufen Steine zum aufregenden Abenteuerspielplatz werden", sagte der Student aus Stötterlingen.

Seine Idee für einen "Traumschulhof" wollte er nicht am grünen Tisch entwickeln, sondern zusammen mit den Nutzern - den Schülern. Letztendlich wurden daraus zwei Projekttage für die Viertklässler und ihre Lehrerinnen Petra Haustein, Regine Wendt und Birgit Bude.

Und die Schüler arbeiteten ganz praktisch mit. Sie bauten Modelle von ihrem Traumschulhof. "Wir waren alle überrascht, wie viele gute Ideen entstanden sind", sagte Ingmar Reetz. "Aus unterschiedlichsten Naturmaterialien entstanden so Krabbeltunnel, Baumhäuser, Seilbahnen, ein Piratenschiff, wunderschöne Ruhebereiche, eine Verkehrsschule und vieles mehr."

Lehrerin Birgit Bude überraschte dabei besonders das zielstrebige und engagierte Arbeiten ihrer Schüler. Insgesamt waren die Kinder von dem Projekt begeistert. Johanna aus der Klasse 4a meinte: "Die Affenschaukel ist sehr gut geworden. Ich fand alles gut, nur die Pausen waren doof, weil ich weiterarbeiten wollte." Ihre Klassenkameradin Franziska achtete bei dem Tisch ihres Sitzbereichs sogar auf die passende Tischdecke und Blumenvase. "Mich hat besonders der Detailreichtum einiger Modelle beeindruckt", erklärte Reetz.

Zum Abschluss präsentierten die Schüler ihre Modelle. Wobei sie selbst überlegten, welche ihrer Modelle sie für ihren Traumschulhof verwenden möchten. So stand für die Jungs schnell fest, dass der Schulhof einen gescheiten Fußballplatz braucht.

Ingmar Reetz wird jetzt die Ergebnisse des Projekts ausführlich analysieren, um festzustellen wie der Traumschulhof der Hessener Kinder genau aussieht. "Eines haben wir bereits alle aus dem Projekt mitgenommen", stellte der Student fest. "Auf dem Grundschulhof in Hessen muss etwas geschehen. Denn die Kinder wünschen sich einen abwechslungsreichen und naturnahen Ort zum Spielen und Lernen."