Neues Wohnprojekt gibt Menschen mit Behinderungen in der Innenstadt ein neues Zuhause Lebenshilfe an der Masche
Ein neues Wohnhaus entsteht derzeit an der Schützenstraße vis-a-vis zur Masche. Hier sollen Menschen mit Behinderungen ein neues Zuhause finden. Bauherr ist die Lebenshilfe Ostfalen.
Haldensleben l Mittendrin statt nur dabei - auch bei ihrem neuen Bauvorhaben bleibt die Lebenshilfe Ostfalen diesem Motto treu. Direkt in Haldensleben, an der Schützenstraße/Ecke Maschenpromenade, lässt sie derzeit ein neues Wohnhaus errichten. Hier sollen vorrangig Beschäftigte aus den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen der Lebenshilfe ein neues Zuhause finden.
"Das Wohnprojekt beinhaltet verschiedene Bereiche", stellt Sabine Triebler von der Projektleitung das Vorhaben näher vor. Schwerpunkt ist das intensiv betreute Wohnen. In diesem Bereich stehen nach Fertigstellung insgesamt zehn Plätze zur Verfügung, davon acht für Mehrfach-Behinderte. Jeder Bewohner dieses Bereichs hat ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad. Gemeinschaftsräume und eine Gemeinschaftsküche bilden allerdings den Mittelpunkt. "Man kann sich das so ähnlich wie in einer WG vorstellen", ergänzt Nicole Olms von der Verwaltungsleitung.
"Die Bewohner sollen hier Stück für Stück an die Eigenständigkeit herangeführt werden", sagt Sabine Triebler. Sie sieht das intensiv betreute Wohnen als eine Trainingsform auf dem Weg zum selbstständigen Wohnen mit ambulanter Betreuung.
Neubau kostet rund 3,2 Millionen Euro
Zwei barrierefreie und rollstuhlgerechte Wohnungen werden zudem im Erdgeschoss untergebracht. Ein zusätzliches Wohnangebot wird in dem Komplex für seelisch kranke Menschen geschaffen, die in den Werkstätten der Lebenshilfe beschäftigt sind. Zwei Dachgeschosswohnungen bleiben jungen Familien aus dem Lebenshilfe-Umfeld vorbehalten. "Für ehemalige Beschäftigte, die nicht mehr in unseren Werkstätten arbeiten können, bieten wir zudem eine Tagesbetreuung in dem Haus an. Denn für sie ist ein strukturiertes Tagesablauf nach wie vor sehr wichtig", so Sabine Triebler weiter. Im Juni des kommenden Jahres soll das Bauvorhaben abgeschlossen sein. Rund 3,2 Millionen Euro investiert die Lebenshilfe Ostfalen in den Neubau.
Schon im kommenden Herbst soll ein zweites, wenngleich viel kleineres Bauprojekt der Lebenshilfe abgeschlossen sein. "Wir konnten in der Kirchstraße 12, also direkt neben unserem Wohnheim, eine Dachgeschosswohnung erwerben, die als Wohnschule hergerichtet wird", stellt Nicole Olms das Parallelprojekt vor. Das Besondere dabei ist, dass diese Wohnung eine direkte Verbindung zum Wohnheim bekommen wird. Hier sollen die Bewohner ebenfalls die Möglichkeit bekommen, sich auf eine spätere Eigenständigkeit vorzubereiten, bei der sie dann nur noch ambulant betreut werden müssten. "Die Wohnung kann auf für die sogenannte Verhinderungspflege genutzt werden", ergänzt Sabine Triebler. Für einen kurzen Zeitraum von bis zu zwei Wochen können hier Menschen mit Behinderungen untergebracht werden, wenn ihre Angehörigen sie einmal nicht pflegen können.