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Investition Letzte Nägel im Doppelschlag fürs neue Osterwiecker Feuerwehrhaus

Beim größten Investitionsvorhaben der Stadt ist am Freitag Richtfest gefeiert worden. Der Bau bleibt eine Herausforderung, denn er muss zur kommenden Jahresmitte fertig gestellt sein. Ein Ministeriumsvertreter hatte eine überraschende Nachricht im Gepäck.

Von Mario Heinicke 09.11.2024, 14:00
Auf dem  Dach liegt Beton, daher  gab’s die letzten Nägel ins Gebälk am Boden. Eingeschlagen von Marco Krenge und Thomas Balcerwoski (von rechts).
Auf dem Dach liegt Beton, daher gab’s die letzten Nägel ins Gebälk am Boden. Eingeschlagen von Marco Krenge und Thomas Balcerwoski (von rechts). Foto: Mario Heinicke

Osterwieck. - Das Osterwiecker Feuerwehrhaus in der Thälmannstraße wird 2028 seinen 100. Geburtstag in dieser Funktion nicht mehr erleben. Denn seit dem Frühjahr entsteht ein neues Gerätehaus für die 140 Jahre alte Freiwillige Feuerwehr Osterwieck – am Stadtrand im Gewerbegebiet. Ein Bau möglichst wieder für ein Jahrhundert.

Mitte 2025 soll er fertig sein, der Bauzeitenplan fixiert den 28. Mai. Ein Verzug würde die Stadt teuer kommen. Denn sie hat eine Million Euro Fördermittel für das Vorhaben bewilligt erhalten. Diese stammen von der Europäischen Union. Dafür muss bis Ende Juni ein nutzbares Haus abgerechnet sein. Lutz-Georg Berkling, Abteilungsleiter im Innenministerium, unterstrich diese Forderung beim Richtfest noch mal.

Die Beteiligten sind angesichts des aktuellen Baufortschritts zuversichtlich, dass das klappt. Und dass auch die Kosten im Rahmen bleiben. Nach einer Auskunft am Vorabend im Stadtrat liegen diese jetzt bei 4,9 Millionen Euro. Was etwa 100.000 Euro mehr sind als die kalkulierten Preise zum Zeitpunkt der Ausschreibungen. Bis auf einen Auftrag sind alle Gewerke vergeben. Und das zu 75 Prozent an Firmen aus dem Harzkreis. So zelebrierte gestern Sven Machemehl, Zimmermeister aus Gernrode, den Richtspruch.

Für Osterwiecks Ortswehrleiter Marco Krenge und seine Kameraden, darunter 36 Einsatzkräfte, war die gestern geschaffte Bauetappe ein Tag große Freude. Wohl wissend, welche Kraft und Überzeugungsarbeit es vor und auch nach dem Stadtratsbeschluss im Sommer 2021 gekostet hat.

Marco Krenge wies auf ein Novum für den Harzkreis hin, dass hier auf dem Gelände ein Landeplatz für Rettungshubschrauber entsteht. Damit entfalle künftig die Platzsuche des Piloten und sei der Notarzt schneller beim Patienten.

„Das ist ein Meilenstein für Osterwieck, aber auch den Landkreis Harz“, sagte Landrat Thomas Balcerowski (CDU). Vor diesem Hintergrund kündigte er den Osterwieckern nach Fertigstellung schon mal viele Besucher aus dem Landkreis an. „Sie werden vielen Fragen beantworten müssen, wie Sie das denn hinbekommen haben.“ Eine Antwort gab er schon vorweg: „Einmütigkeit im Stadtrat. Um auch den ehrenamtlichen Kameraden zu sagen: Eure Ausstattung ist uns wichtig.“

Oder, wie es Ortsbürgermeister Uwe Reuer (CDU) formulierte: „Danke, dass ihr für uns die Knochen hinhaltet.“

Was die Investitionen in die Feuerwehr und damit in die Sicherheit der Bevölkerung betrifft, sieht der Landrat die Stadt Osterwieck als beispielgebend. „Ich muss leider derzeit mit anderen Städten Gespräche führen, die diese Prioritäten nicht setzen.“

Nicht nur Balcerowski hofft, dass sich die Feuerwehr mit dem neuen Gerätehaus im Rücken personell noch verstärken kann.

Stadtwehrleiter Olaf Chrost stellte heraus, dass das Gerätehaus auch für die anderen Ortswehren gebaut wird. Zum Beispiel mit der Fahrzeugwäsche, Uniformwäscherei, Kleiderkammer und Ausbildungsräumen. Deshalb gibt es hier 55 Parkplätze.

Die Stadtfeuerwehr mit ihren 17 Ortswehren zählt jetzt knapp 500 Einsatzkräfte, dank 20 in diesem Jahr ausgebildeten Leuten mit weiter steigendem Trend.

Lutz-Georg Berkling hatte gestern noch eine Überraschung im Gepäck. Die Stadt bekommt ein Tanklöschfahrzeug mit 3000 Liter Wasser an Bord gefördert. Lieferung 2027 als Ersatz für ein altes Auto der Osterwiecker Ortswehr.

Es ist eine große und lange Baustelle für das neue Gerätehaus der Osterwiecker Feuerwehr.
Es ist eine große und lange Baustelle für das neue Gerätehaus der Osterwiecker Feuerwehr.
Foto: Mario Heinicke