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Heteborner Feuerwehr zieht Jahresbilanz mit Schwierigkeiten / Leiter kündigt Rücktritt an Löschwasserprobleme bleiben bestehen

Von Julia Schneider 13.02.2013, 02:18

Mit ungebrochenem Elan aber alten Schwierigkeiten hat die Heteborner Feuerwehr das neue Jahr begonnen. Die Kameraden engagieren sich, doch das Löschwasserproblem macht ihnen zu schaffen. Wehrleiter Ralf Faßhauer kündigt für das Jahresende seinen Rücktritt an.

Heteborn l Mit einem altbekannten Problem haben sich die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Heteborn bei ihrer Jahresbilanz erneut auseinandergesetzt. Noch immer kann die Wehr kein Löschwasser aus Hydranten ziehen weil der Wasserdruck zu niedrig ist.

"Und unser Dorfteich ist kein Löschteich", erinnerte Wehrleiter Ralf Faßhauer die anwesenden Gäste wie Verbandsgemeindebürgermeisterin Ute Pesselt, Jürgen Kamm, Wehrleiter der Verbandsgemeinde, und Helmut Müller, Vorsitzender des Feuerwehrverbandes Altkreis Quedlinburg.

Die Kameraden können zwar Wasser aus dem Teich pumpen, da jedoch die Voraussetzungen für einen Löschteich nicht erfüllt sind, dauere dies laut Faßhauer sehr lange und sei gerade im Brandfall keine Lösung. Im Sommer seien Algen ein Problem, im Winter müsse erst das Eis beseitigt werden.

"Das Löschwasserproblem besteht, das wissen wir", sagte Ute Pesselt. "Wir arbeiten daran." Die Verbandsgemeinde bemühe sich derzeit beim ALFF um Fördergeld, um den Teich renaturieren zu können und somit die technischen Voraussetzungen für einen Löschteich zu gewährleisten. "Es geht aber um keine kleine Summe, die benötigt wird", sagte Pesselt.

Für den Ernstfall gilt noch immer eine Lösung, welche die Verbandsgemeinde nach einer Brandrisikoanalyse beschlossen hatte: Sollte es in Heteborn brennen, bringen alle verfügbaren Wehren aus dem Umkreis das Löschwasser mit in das Dorf. Für Wehrleiter Faßhauer ist diese Idee jedoch "eine Zeitbombe, die erst im Ernstfall platzt".

Fünf Mal wurden die derzeit 17 aktiven Kameraden der Wehr im Vorjahr zum Einsatz gerufen. Darunter ein Scheunenbrand in Heteborn, ein Verkehrsunfall auf der Landesstraße 66 und ein Wasserrohrbruch. Bei einem Gaststättenbrand in Wedderstedt übernahmen die Heteborner Wehrleute die Brandwache. Zudem gab es einen Fehlalarm.

Obwohl die Heteborner Kameraden ihre Einsätze an einer Hand abzählen können, bleiben sie in der Ausbildung aktiv. "Die Mitglieder der Jugendwehr sind stets pünktlich bei den Treffen erschienen", berichtete Jugendwart Stephan Faßhauer. "Für 2013 wollen wir uns um mehr Übungen bemühen." Auch die vier Mitglieder der Altersabteilung treffen sich regelmäßig. Zwei von ihnen, Benno Freitag und Werner Faßhauer, wurden bei der Hauptversammlung für ihre 60-jährige Wehrzugehörigkeit geehrt. Als großen Erfolg wertete Ralf Faßhauer den Gruppenführerlehrgang, den sein Stellvertreter Marcel Weigelt im vergangenen Jahr bestanden hatte. "Für so eine kleine Wehr wie unsere ist es etwas Besonderes, wenn jemand an diesem Lehrgang teilnehmen kann", hob er hervor.

Für die inzwischen qualifizierten Nachwuchskräfte wolle er als Wehrleiter am Ende des Jahres seinen Platz freimachen, kündigte Ralf Faßhauer an. "Nachdem ich zwölf Jahre im Amt war, sollte ein neuer Chef gewählt werden."

Weitere Vorhaben in diesem Jahr sind das Erneuern der Gerätehaus-Fassade und das Streichen der Fahrzeughalle.