Ärztemangel im ländlichen Raum Medizinische Versorgung im Huy und in Osterwieck: Die Prognosen sind düster
Die zukünftige Gesundheitsversorgung auf dem Land ist mindestens problematisch. Das haben auch die Gemeinden Huy und Osterwieck erkannt - und wollen dagegen vorgehen.
Gemeinde Huy. - „Wir haben vier Allgemeinarztpraxen in Dingelstedt, Eilsdorf, Dedeleben und Badersleben, und vier Zahnarztpraxen“, fasst Antje Donath von der Gemeindeverwaltung die aktuelle medizinische Versorgung im Huy zusammen.
In naher Zukunft drohen Praxisschließungen
Das klingt auf den ersten Blick gar nicht so schlecht - bedenkt man jedoch, dass diese für elf Ortschaften und knapp 7.000 Einwohner ausreichen müssen, relativiert sich das Ganze. Die meisten Praxen arbeiten außerdem bereits am Limit und nehmen keine neuen Patienten mehr auf. „Blickt man dann noch in die Zukunft, in der eine Allgemeinpraxis und zwei Zahnärzte absehbar in den Ruhestand gehen werden, sieht es wirklich nicht gut aus“, so Donath weiter.
Angesichts dieser düsteren Prognose habe die Verwaltung entschieden, aktiv etwas gegen diese Entwicklung tun zu wollen. Der erste Schritt dorthin war eine zweitägige Fachkonferenz - in Kooperation mit der Stadt Osterwieck und der Landesvereinigung für Gesundheit -, die den Grundstein für weiteres Handeln legen soll.
„Wir haben jetzt erst einmal den Ist-Zustand dargelegt und Handlungsbedarf festgestellt“, berichtet die Verwaltungsmitarbeiterin. „Außerdem haben wir uns Praxisbeispiele aus anderen Gemeinden angeschaut und uns davon Inspiration für unsere Region geholt.“
Projektgruppe soll konkrete Lösungen bringen
Nach dem zweiten und letzten Teil der Tagung sei nun der nächste Schritt, eine Projektgruppe zu bilden. Diese solle, bestehend aus Verwaltungsmitarbeitern, Teilnehmern der Tagung (also Vertretern aus dem Gesundheitswesen) und unbedingt auch Einwohnern, die Erkenntnisse in konkrete Handlungen umsetzen. „Da sind wir aktuell noch dabei und müssen schauen, wer da alles mitmacht, in welchem Fachbereich wir das ansiedeln und so weiter.“ Im neuen Jahr soll dann gestartet werden.