Mit reichlich "Muskelgold" kommen Floriansjünger ihrem neuen Depot näher Neubau in der Unteren Dorfstraße soll 2014 wachsen / Wehrmitglieder brechen gegenwärtig ein desolates Gebäude in Handarbeit ab, um Baukosten zu senken
Schachdorf Ströbeck l Das gute Beispiel macht Schule: Nachdem die Langensteiner Feuerwehrleute beim Neubau ihres Gerätehauses kräftig mit angepackt haben, spucken nun die Ströbecker Floriansjünger in die Hände. Sie wollen bis zum Ende des Sommers in der Unteren Dorfstraße ein altes Gebäude abbrechen, um den Bauplatz für ihr neues Gerätehaus vorzubereiten. Im kommenden Jahr soll dort ein kombiniertes Gerätehaus mit Einstellplätzen sowie Ausbildungs- und Sanitärräumen entstehen.
Bevor dieser Neubau, bei dem die Mitglieder der Ortswehr ebenfalls mit anpacken wollen, in die Höhe wachsen kann, muss auf dem zentral im Schachdorf gelegenen Grundstück die nötige Baufreiheit geschaffen werden. Dafür tragen die Kameraden gegenwärtig Stück für Stück ein marodes Fachwerkhaus ab. "Wir nutzen vor allem die Wochenenden für diese Arbeiten", sagt Wehrleiter Christian Behrens, der sich zusammen mit Vize Marko Brandt sowie Andre Martens und Jens Ebermann vor den Karren gespannt hat.
Das Ziel der körperlichen Übung ist klar: Mithilfe ihres privaten Engagements wollen die Ströbecker die Kosten für den Neubau zugunsten der klammen Stadtkasse soweit wie möglich drücken. "Ebenso wie die Langensteiner, die gerade dabei sind, ihr neues Depot zu streichen, bringen nun die Ströbecker Kameraden ihr Muskelgold ein", bringt es der Halberstädter Wehrchef Jörg Kelle auf den Punkt.
Und es gibt noch mehr Parallelen: Sowohl die Langensteiner als auch die Ströbecker kompensieren mithilfe des "Muskelgoldes" räumliche Defizite in ihren im wahrsten Sinne des Wortes alten Gerätehäusern. "Das Ströbecker Depot wurde ursprünglich für eine Pferdespritze gebaut und seither immer wieder ein wenig ausgebaut. Mehr als Flickschusterei war aber nie möglich", berichtet Kelle. Der Einstellplatz für das Fahrzeug sei zu klein, die Sanitärräume spotteten jeder Beschreibung. "Der Neubau ist schon lange aktuell, scheiterte bislang aber stets an den Finanzen."
Erfreut sind die Ströbecker über die Resonanz und die Unterstützung aus ihrem Ort. Ortsansässige Firmen nehmen den Bauschutt kostenfrei ab, stellen Container bereit oder leihen - ebenfalls zum Nulltarif - Gerüste. "Die meisten Feuerwehrleute haben einen handwerklichen Beruf und Improvisationskunst ist bei ihnen stets und ständig gefragt. Da bekommen sie solch einen Einsatz der besonderen Art auch unter Kontrolle", ist Kelle sicher.