1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Neben der Olympiakarriere auch die berufliche Laufbahn gepflegt

Mitarbeiter des DRK verabschieden Angela Voigt nach 19 Arbeitsjahren in die passive Altersteilzeit Neben der Olympiakarriere auch die berufliche Laufbahn gepflegt

Von Julia Schneider 23.02.2012, 05:24

Haldensleben l Zahlreiche Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes hatten sich gestern im Seniorenzentrum in Althaldensleben eingefunden, um Angela Voigt zu verabschieden. Nachdem sie 19 Jahre lang für das DRK gearbeitet hat, geht die 61- Jährige nun in die passive Altersteilzeit.

Zur gestrigen Abschiedsfeier mit einer Präsentation über Angela Voigts beruflichen Werdegang kamen viele ältere Kollegen, die lange mit ihr zusammengearbeitet hatten. Aber auch die jungen Kollegen verabschiedeten sich von der gebürtigen Weferlingerin. So konnte sich Melanie Fieseler, die Leiterin des Seniorenheimes, noch gut an die Anfangszeit mit der älteren Kollegin erinnern und bedankte sich für die Hilfe bei der Arbeit. Kurz nach der Wende hatte Angela Voigt eine Umschulung zur staatlich anerkannten Sozialpädagogin gemacht und fortan als solche beim DRK in Haldensleben gearbeitet. Ein ganz normaler Berufsweg eigentlich - wäre da nicht Angela Voigts Vorgeschichte. Nachdem sie ihre erste Lehre als Fernmeldemechanikerin in Leipzig beendet hatte, ging die sportlich aktive junge Frau 1971 nach Magdeburg. Dort kam sie zum Sportclub und widmete sich ganz intensiv ihrer Sportlerlaufbahn auf dem Gebiet der Leichtathletik und des Weitsprungs.

Sie arbeitete im Schwermaschinenbaukombinat SKET, widmete sich aber immer mehr dem Leistungssport. Und darin war sie äußerst erfolgreich: Im Jahr 1976 wurde Angela Voigt sogar Olympiasiegerin im Weitsprung. "Wenn ich mal jemanden durchs Haus geführt habe und sie war dabei, war ich immer ganz stolz, auf unsere sportlich erfolgreiche Mitarbeiterin hinweisen zu können", erzählte Sylvia Franke, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende des DRK- Kreisverbandes Börde. Nicht zuletzt wegen des sportlichen Erfolges holte Angela Voigt ihr Abitur nach und absolvierte ein Studium zur Diplomsportlehrerin. So wurde sie schließlich auch Bezirkstrainerin des Freizeit- und Erholungssports und anschließend Leiterin der Abteilung Leichtathletik des Trainingszentrums Haldensleben.

Als das Trainingszentrum jedoch nach der Wende aufgelöst wurde, ging Angela Voigt mit 39 Jahren beruflich nochmal einen vollkommen anderen Weg und fand so beim DRK Beschäftigung. Dort arbeitete sie zunächst als "Mädchen für alles", bis sie Leiterin der sozialen Betreuung wurde. "Ich brauche einfach die Arbeit mit Menschen", verriet Angela Voigt, die für die gesamte soziale Betreuung, von Mutter-Kind-Kursen über die Organisation verschiedenster Veranstaltungen bis hin zur Einsiedlerbetreuung, zuständig war.

Zuletzt arbeitete die 61- Jährige in der Verwaltung des Seniorenheimes in Althaldensleben. Zum Abschied bekam sie zahlreiche Geschenke von den Kollegen, darunter auch ein Buch mit vielen witzigen Anekdoten aus der Arbeitszeit. Und auch die Sportgruppe aus Althaldensleben, die Angela Voigt selbst gegründet hatte, überbrachte Wünsche für die Rente. "Nun möchte ich mich etwas mehr meinem Garten widmen. Außerdem möchte ich einmal alle Fotos und Zeitungstexte sortieren, die ich noch so von früher habe, also mein Leben aufarbeiten", verriet die angehende Rentnerin.