Aus der Sitzung des Kultur-, Sport- und Sozialausschusses Calvörde Neue Friedhofsgebühren, damit Kosten sich decken
Das Besondere am Calvörder Friedhof ist, dass er Eigentum der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde ist. Die geplanten Gebührenerhöhungen waren Thema der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses der Gemeinde Calvörde.
Calvörde. Eine Anhörung zur neuen Friedhofsordnung und Friedhofsgebührenordnung der Kirchengemeinde stand im Mittelpunkt der Sitzung des Sozialausschusses der Gemeinde Calvörde. "Wir als Fachamt, das verantwortlich ist für die Friedhöfe der kommunalen Gemeinde, wollen Ihnen einige Anregungen geben und erklären, was uns bei der neuen Friedhofsordnung aufgefallen ist. Die Kirchengemeinde hat Ihnen ja die Möglichkeit gegeben, Stellung zu nehmen", sagte Antje Jacobs, Leiterin des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Flechtingen.
Zum allgemeinen Teil der Satzung gäbe es im Großen und Ganzen keine wesentlichen Änderungen, im Vergleich zur bestehenden Satzung aus dem Jahr 1998. Änderungen gibt es im Gebührenbereich. "Die Erhöhungen sind nachzuvollziehen. Wir haben in einigen Punkten nachgefragt und erfahren, dass die Zahlen entsprechend der betriebswirtschaftlichen Kalkulation entstanden sind."
Antje Jacobs erinnerte an die letzte Beratung im Frühjahr 2011 in der Ausschussrunde, in der sie auf die künftigen Gebührenerhöhungen für die anderen kommunalen Friedhöfe hingewiesen hatte. "So eine Kalkulation dieser Gebühren ist das A und O", betonte sie und ergänzte: "Kalkulationen, die wir vor fünf oder sechs Jahren errechnet hatten, können heutzutage aufgrund von Preissteigerungen und auf Grund dessen, dass die Arbeitslöhne mit eingerechnet werden müssen, schon nicht mehr eingehalten werden."
Gemeinderatsmitglied Hubertus Nitzschke meldete sich zu Wort: "Die neuen Preise sind natürlich erschreckend. Die Nebenkosten sind beachtlich hoch. Die Orte ringsum von Calvörde haben jetzt noch viel niedrigere Preise."
Kirchenvorsteherin Brigitte Püls erklärte: "Wir haben das jahrelang durchgerechnet. Der Friedhof hat sich nicht mehr getragen. Als wir die Gebührenberechnung in Angriff nahmen, hatten wir gehörige Bauchschmerzen. Aber wir haben auch keine Lust, das Thema in drei oder vier Jahren wieder durchzubringen. Die Kosten - wie sie jetzt kalkuliert sind - decken sich so." Die Kirchenvorsteherin beschrieb, dass zum Beispiel auch große Kosten durch falsch abgelagerten Müll und den unbedachten Verbrauch des Wassers entstehen.
"Die neue Kalkulation entsteht auf einer ganz neuen Basis. Das wird auch in den anderen Orten der Gemeinde ab 2014 der Fall sein. Bis 2014 hat das alte Ortsrecht noch Bestand. Bis dahin werden wir die Friedhofssatzungen nicht verändern", sagte Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake und ergänzte: "Ab 2014 werden sich auch die Gebühren der öffentlichen Friedhöfe erhöhen. Eine Satzung muss kostendeckend angelegt sein. Es entsteht auch kein Gewinn."
Thomas Lange, Mitglied des Gemeinderates, wollte wissen, warum es auf dem Wegenstedter Friedhof zur Zeit nicht möglich ist, eine Grüne Wiese anzulegen. "Der Bedarf ist jetzt da. Die Leute haben mich angesprochen. Es kann nicht sein, dass Wegenstedter sich in anderen Orten bestatten lassen müssen", so Lange.
Um eine Fläche für diese anonymen Gräber zu schaffen, müsste - nach Aussage der Ordnungsamtsleiterin - die Satzung geändert werden. "Im Frühjahr hatte der Ausschuss gemeint, dass die Satzungen vorerst nicht angefasst werden. Aber Sie sollten sich in den Orten schon jetzt Gedanken machen, was genau und welche Gräberfelder die Orte in der neuen Satzung haben wollen."