Stadtmarketing Neue Strategien für die Stadt
Das Stadtmarketing in Halberstadt hat ein Gesicht: Nancy Schönknecht unterstützt die Verwaltung als Netzwerkerin und Strategin.
Halberstadt l Ein gewinnendes Lächeln und voller Freude auf die neue Arbeit – mit 33 Jahren widmet sich Nancy Schönknecht in Zukunft der neu geschaffenen Stelle im Stadtmarketing von Halberstadt.
Sie kommt aus Oschersleben, studiert hat sie in Wernigerode – in der Region ist Schönknecht deshalb keine Fremde. „Es war eine bewusste Entscheidung, nach Halberstadt zu gehen“, sagt sie. Für das Studium war Schönknecht noch in der Nähe geblieben - die diplomierte Kauffrau studierte Tourismuswirtschafts an der Hochschule Harz in Wernigerode.
In Hamburg absolvierte sie ihr Diplompraktikum und in Köln arbeitete sie fünf Jahre lang als internationale Marketingmanagerin. In beiden Städten hat sie bei großen Reiseveranstaltern den Online-Bereich und internationale Marketingstrategien mitentwickelt.
„Ich wäre damals gern hier geblieben, aber im Bereich Tourismuswirtschaft ist der Berufseinstieg schwierig, da es in der Region wenige große Unternehmen gibt“, begründet sie, warum die beiden Stationen vor Halberstadt die Großstädte Köln und Hamburg gewesen sind. Stück für Stück hat sie dann den Weg zurück in die Region gefunden. Zunächst arbeitete die junge Frau nach der Tätigkeit in Köln bei einem Braunschweiger Zeitungsverlag für das Marketing für Messen und Magazine. Seit Oktober ist sie als Netzwerkerin und Strategin im Stadtmarketing im Fachbereich Wirtschaft / Stadtplanung und Kultur für Halberstadt zuständig.
„Halberstadt soll anders positioniert werden“, sagt Thomas Rimpler, der Leiter dieses Bereichs in der Stadtverwaltung. „Frau Schönknecht hat deshalb die Aufgabe, das Image der Stadt nach innen und außen zu positionieren.“ Die Stadt soll als Produkt vermarktet werden. Dazu gibt es bereits viele Vorschläge innerhalb des Bereichs, sowohl für Halberstadt als auch die Ortsteile, fügt er hinzu. Sie sollen stärker miteinbezogen werden. Bisher hätten die Zeit und Kraft sowie das Know-How gefehlt, die Ideen auch umzusetzen. Deshalb sei er froh gewesen, dass die Stelle geschaffen und besetzt worden ist.
Die Vernetzungen zwischen Kultur, Bürgern, bereits bestehenden Tourismus-Institutionen wie der Halberstadt-Information und Wirtschaftsinitiativen wie der Roland-Initiative sollen aktiver gestaltet werden. Dafür soll Schönknecht in Zukunft eigene Projekte entwickeln und umsetzen. „Ich sehe für mich eine persönliche Chance, denn das Tourismarketing in der Stadt soll vereint werden“, sagt die Tourismus-Fachfrau.
Im Moment ist Nancy Schönknecht noch dabei, sich mit Strukturen und Kontakten der Stadt bekannt zu machen. „Ich werde eine Schnittstellenfunktion einnehmen“, sagt die Kauffrau, „und das Image der Stadt vorantreiben. In Halberstadt ist immer viel passiert. Das wird gar nicht so wahrgenommen. Dabei gibt es viele tolle Initiativen.“ Diese Wahrnehmung zu stärken, das wird sie vor allem strategisch angehen, und dabei zusammen mit den bereits bestehenden Stellen der Stadt zusammenarbeiten. So möchte sie zum Beispiel die Online-Präsenz der Stadt-Halberstadt, das heißt die Internetseite und die sozialen Medien stärker ausbauen. Halberstadt soll als touristisches Ziel wertvoller vermarktet werden.
Die Werbekampagne „Schatzjahre“, die präsentieren soll, welche Geschichten, Veranstaltungen und besondere Menschen Halberstadt zu bieten hat, ist zum Beispiel eine Aktion, der sich die neue Stadtmarketing-Chefin widmen wird.
Hat sie denn selbst persönliche Schätze in der Stadt? „Es gibt so viel, das ist schwierig zu beantworten. Ich habe mir vieles vor Jahren angeschaut und erlebe jeden Tag immer wieder Überraschungen. Ich liebe zum Beispiel den Domschatz und die Menschen, die mit Herzblut dahinter stehen. Als ich das Heineanum hinter den Kulissen kennenlernte, wurde ich darauf aufmerksam, was hier für einzigartige Funde ausgestellt werden.“ Das Massenmarketing könnte für diese Schätze noch auf eine breitere Basis gehoben werden.