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Besucherrekord beim sechsten Langensteiner Jagdhornbläsertreffen - Alphornquartett begeistert Ohrenschmaus mit Bergfichten-Hörnern

Von Dieter Kunze 12.10.2011, 04:24

Fröhliche Gesichter gab es am Sonntag bei den Organisatoren des sechsten Langensteiner Jagdhornbläsertreffens auf dem Schäferhof. Der sonnige Herbsttag lockte hunderte Zuschauer an und in den Anliegerstraßen war kaum ein Parkplatz zu bekommen.

Halberstadt/Langenstein l "Über 150 Bläser aus 18 Formationen - das ist ein neuer Rekord", freute sich Organisator Lothar Streithoff. Da habe es kürzlich beim geplanten Landeswettstreit des Landesjagdverbandes ganz anders ausgesehen. "Dieser Wettstreit musste mangels ausreichender Teilnehmer abgesagt werden." Umso größer war nun die Freude in Langenstein.

Der Europa-Abgeordnete Dr. Horst Schnellhardt begrüßte als Schirmherr die aus ganz Sachsen-Anhalt und darüber hinaus angereisten Teilnehmer. Auch Landrat Dr. Michael Ermrich, Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke, die CDU-Landtagsabgeordnete Frauke Weiß und Vertreter des Landesjagdverbandes kamen zur Eröffnung der vielseitigen Programmpunkte.

"Über 150 Bläser aus 18 Formationen - das ist ein neuer Rekord für unser Treffen"

Zunächst stellten sich die teilnehmenden Gruppen einzeln den Besuchern vor. Aus dem Landkreis Harz waren die Mitglieder des "Ensembles Nordharz" aus Wernigerode sowie die Jagdhornbläsergruppen aus Blankenburg, Eilenstedt und Huy-Fallstein mit dabei. Mehrere Marktstände mit Jagdbedarfsartikeln, Kunsthandwerk und kulinarischen Köstlichkeiten aus der Harzregion sorgten für Abwechslung. Am Info-Mobil des Landesjagdverbandes gab es einen Einblick in die regionale Tierwelt. Auch die Mitarbeiter der Gastronomie des Landhotels "Schäferhof" hatten alle Hände voll zu tun.

Die zahlreich erschienenen Besucher konnten derweil auf den Plätzen im Hof die warme Herbstsonne genießen. Dicht an die Bühne rückten sie aber heran, als die Mitglieder des Alphornquartetts "Anhaltino" musikalisch demonstrierten, wie es mit einem recht simplen Instrument aus Holz möglich ist, Gefühle wie Freude, Temperament oder Ruhe auszudrücken. "Wir sind wohl das nördlichste Ensemble dieser Art in Deutschland", betonte Vollblutmusiker Fred Scheiter.

Obwohl die 3,75 Meter langen Instrumente komplett aus Bergfichte hergestellt sind, werden sie wegen ihrer Anblastechnik zu den Blechblasinstrumenten gezählt. Rund 86 Stunden braucht man für die Herstellung eines Instruments dieser Größe, hieß es.

Die Alphornbläser aus Raguhn im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sind von Anfang an bei den Treffen in Langenstein dabei. "Beim ersten Mal hatten wir die Bläser auf die Altenburg gebracht. Von dort oben gab es einen tollen Klang bis hinein in den Schäferhof", erinnerte sich Streithoff.

Zum absoluten Höhepunkt des Nachmittags gestaltete sich das gemeinsame Schaublasen aller Jagdhornbläser. Angeführt wurde das große Ensemble von Erich Wach aus Wernigerode. Der 83-Jährige verstand es mit Unterstützung von Lothar Streithoff geradezu perfekt, die Musiker ohne vorherige Probe zu einem gelungenen Gemeinschaftskonzert zu führen.

"Von dort oben gab es einen tollen Klang bis hinein in den Schäferhof"

Dabei konnten die Besucher die verschiedenen Signale der Jäger wie "Frisch auf zur Jagd", den Jagdgruß oder die "Aufmunterung zum Treiben" erleben. Auch das Verblasen der Strecke sowie das bekannte Lied "Auf, auf zum fröhlichen Jagen" gehörten zum Programm. Mit dem großen Halali verabschiedeten sich die Musiker.

Für die Leiter der teilnehmenden Gruppen hatten die Organisatoren eine vom Europa-Abgeordneten Schnellhardt unterzeichnete Urkunde und ein Präsent des Landhotels parat. Der Langensteiner Olaf Hentrich sorgte für die technische Unterstützung. Lothar Streithoff nutze zugleich die Gelegenheit, um die Besucher schon mal zum 15. Harzer Landwirtschaftsfest, das im Juni 2012 in Reinstedt (Stadt Falkenstein/Harz) wieder über 10 000 Gäste anlocken dürfte, einzuladen.

Mit ganz anderer Musik spielten dann die "Anhaltiner Musikanten" auf. Schließlich sorgten "Kalli\'s knallende Stallburschen" für ein unterhaltsames Spektakel auf dem Schäferhof. Übrigens: Am 3. und 4. Dezember wird zum nächsten Höhepunkt - dem Christkindlmarkt - auf den Schäferhof eingeladen.