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30 Jahre Osterwiecker Frauenchor geht mit der Zeit

Die Sängerinnen bereiten ihr Weihnachtskonzert am 8. Dezember vor. Es findet an neuem Ort statt.

Von Mario Heinicke 22.11.2024, 14:00
Sein 30-jähriges Bestehen  hat der Frauenchor Osterwieck beim Harzfest in der Heimatstadt gefeiert.
Sein 30-jähriges Bestehen hat der Frauenchor Osterwieck beim Harzfest in der Heimatstadt gefeiert. Foto: Frauenchor

Osterwieck. - Konstanz prägt den 1994 gegründeten Frauenchor Osterwieck. Seit 30 Jahren agieren Jutta Busch als Chorleiterin und Karin Saft als Vereinsvorsitzende. Und doch ist der Chor mit der Zeit gegangen. Die Corona-Pandemie war ein einschneidendes Ereignis. Von den 26 Sängerinnen zum 25. Jubiläum 2019 hatte sich die Sängerschaft danach, vor allem altersbedingt, auf 14 Frauen gelichtet.

Während andere Chöre die Pandemie nicht überlebten, gelang den Osterwieckerinnen sogar ein Generationswechsel. Allein in den vergangenen zwei Jahren seien sechs, sieben Frauen dazugekommen, berichtet Karin Saft. Angelockt durch Konzerte, die jährliche Präsenz auf dem Weihnachtsmarkt, Mundpropaganda, aber auch durch soziale Medien.

Der Frauenchor ist auch vom Gesang moderner geworden, stellt die Vorsitzende fest. Sophie Braune habe für „frische und peppige“ Interpretationen gesorgt. Mit ihren 27 Jahren ist sie zwar die Jüngste im Chor, steht aber Jutta Busch schon als Dirigentin zur Seite. So wie auch ihre Mutter Annemarie Braune als Chorhelferin dirigiert. Und um die Familiensaga zu komplettieren: Auch ihre Oma Monika Kaiser singt im Frauenchor, mit 81 Jahren ist sie heute die Älteste.

Das 30-jährige Bestehen hat der Frauenchor im Juni während des Harzfestes/Stadtjubiläums gefeiert. Zusammen mit drei befreundeten Chören wurde ein Nachmittag auf dem Stephanikirchhof gestaltet. Karin Saft gerät immer noch ins Schwärmen. Und auch dies sorgte für Aufmerksamkeit: Während jenes Festes übergab der Frauenchor Osterwieck eine Spende von 1.000 Euro an den ASB-Wünschewagen, um schwerstkranken Menschen einen lang ersehnten Wunsch erfüllen zu können.

Sechs, sieben Konzerte gibt der Frauenchor übers Jahr. Fester Bestandteil ist dabei das Weihnachtskonzert, das in diesem Jahr am Sonntag, 8. Dezember, ausgerichtet wird. Die Frauen üben schon seit Wochen für ihren Auftritt an neuem Ort. „Der Wandel der Zeit und die leider nicht immer barrierefreien Zugänge der Lokalitäten machen das Finden geeigneter Räumlichkeiten für die Konzerte zu einer Herausforderung.“ Erstmals wird nun die Aula des Fallstein-Gymnasiums genutzt. „In Zusammenarbeit mit dem Abiturjahrgang wird es dann ab 14 Uhr einen musikalischen, gemütlichen, besinnlichen und kulinarisch abwechslungsreichen Nachmittag geben“, blickt die Vorsitzende voraus. Sie ist mit der Schule im Gespräch, dass vielleicht einige Schüler das Programm bereichern.

Karin Saft ist froh über die jüngere Entwicklung des Frauenchores. Nach wie vor gebe es einen guten Zusammenhalt, der über das gemeinsame Singen hinausgeht. „Wir feiern zusammen, unternehmen Fahrten.“ Nächstes Jahr wolle man gemeinsam zur Eröffnung des Harzer Bergtheaters reisen. Erfreut stellt sie fest, dass nach Absagen während und unmittelbar nach der Pandemie auch wieder mehr Zuschauer in die Konzerte kommen.

Das Weihnachtskonzert am 8. Dezember wird noch nicht die letzte Aktivität des Frauenchores in diesem Jahr sein. Für Liebhaber selbstgebackener Köstlichkeiten sind die Chorfrauen auch dieses Jahr am dritten Adventswochenende auf dem Osterwiecker Weihnachtsmarkt zu finden. Statt mit Gesang wollen sie dann mit Backkünsten sowie Heißgetränken auf sich aufmerksam machen.