Reiner Haseloff auf Schiffsrundfahrt
Ministerpräsident Reiner Haseloff hat gestern die Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben (UHH) besucht.
Haldensleben l Auslöser des Besuchs war eine Reise durch die Niederlande, die Reiner Haseloff zusammen mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Ralf Geisthardt unternommen hatte. "Unter anderem haben wir dabei eine Ausbildungsstätte für Binnenschiffer in Rotterdam besucht", erklärte Ralf Geisthardt. Dort lasse unter anderem auch die UHH ausbilden. Darüber hinaus handele es sich bei der Ausbildungsstätte um ein europäisches Projekt. "Wir haben uns gedacht, diese Idee des Logistikverbundes könnte man übernehmen", so Geisthardt. Schließlich gebe es in der Region auch mehrere Häfen und mit Haldensleben einen zentralen Logistikstandort.
"Durch unsere Lage in der Mitte Europas sind wir hier eine ideale Drehscheibe. Aber das möchten wir nicht für den Transport auf der Straße sein", fuhr Ralf Geisthardt fort. Schließlich sei Schifffahrt die ökologisch günstigste Transportform. Durch die Lage am Mittellandkanal sei Haldensleben auch nicht vom Wasserpegel abhängig. Denn der ist bei der künstlichen Wasserstraße konstant - im Unterschied beispielsweise zur Elbe.
Der Erkundung der Hafenanlagen erfolgte ebenfalls per Schiff, um vom Wasser aus einen möglichst guten Blick zu bieten. Nach einer kurzen Begrüßung auf dem Gelände des Kanalhafens ging es mit dem Fahrgastschiff "Haldenslebener Roland" vorbei an Stadt- und Südhafen. Mit dabei waren unter anderem die neue Bürgermeisterin Regina Blenkle und der Linken-Landtagsabgeordnete Guido Henke.
Mehr Werbung für Binnenschifffahrt
UHH-Geschäftsführer Hergen Hanke drückte sein Bedauern darüber aus, dass die Bedeutung und die Möglichkeiten der Binnenschifffahrt in der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen würden. "Wir müssen die Wirtschaft für dieses Thema sensibilisieren. Die Kapazitäten sind da, die logistischen Rahmenbedingungen und die Lagerhäuser ebenfalls." Vor diesem Hintergrund sprach Reiner Haseloff die Möglichkeiten einer Image-Kampagne an.
Wie Regina Blenkle hervorhob, verfüge Haldensleben über einen der größten, wenn nicht sogar den größten Binnenhafen Sachsen-Anhalts. Laut Hergen Hanke schlägt die UHH hier jährlich rund zwei Millionen Tonnen an Gütern um. Zum Vergleich: Alle Magdeburger Häfen zusammengenommen kämen auf etwa drei Millionen Tonnen. Auch Reiner Haseloff zeigte sich beeindruckt: Grundsätzlich sei er mit den Strukturen in Haldensleben vertraut. "Aber die Dimensionen habe ich bisher unterschätzt. Die Perspektive vom Wasser aus weitet den Blick ganz schön."
Wie Ralf Geisthardt betonte, habe das Land Sachsen-Anhalt seit der Wende zwischen 230 und 250 Millionen Euro in die Wasserstraßen gesteckt. Dabei sei zu beachten, dass jeder Euro dieser Eigenmittel in der Regel mit weiteren Fördermitteln verknüpft sei.