Kuratorium und Förderverein Diesterweg-Grundschule initiieren Aktionsgruppe / Enrico Schröder: "Sanierung muss ganz oben auf der Prioritätenliste stehen"
Mit Nachdruck verfolgen engagierte Bewohner der Sargstedter Siedlung in Halberstadt den Kampf um Fördermittel, damit die Diesterweg-Grundschule saniert werden kann. Förderverein und Kuratorium haben eine Aktionsgruppe gegründet, die für eine breite Unterstützung wirbt.
Halberstadt. Tiefschläge beziehungsweise Niederlagen mussten die Bewohner der Sargstedter Siedlung im Kampf um den Erhalt ihrer Grundschule bereits zuhauf einstecken. Erst sollte die Schule geschlossen werden, dann folgten Versprechen zur Sanierung, entsprechende Anträge sind bisher jedoch gescheitert.
"Die Stadt muss eine Prioritätenliste der geplanten Investitionen aufstellen ..."
Dabei ist die erste nach dem Zweiten Weltkrieg in Halberstadt neugebaute Schule ausgelastet, sprich mit Schülern für die nächsten Jahre gut versorgt. Auch wenn der Geduldsfaden bei vielen Bewohnern der Siedlung aufgrund dieser Pannen auf dem Weg zur dringenden Sanierung des Gebäudes mittlerweile sehr dünn geworden ist, gerissen ist er noch nicht. Man gibt nicht auf.
Erst kürzlich saßen Vertreter des Kuratoriums der Schule und des Fördervereins an einem Tisch, um das weitere koordinierte Vorgehen abzusprechen. An Aufgeben denkt niemand, im Gegenteil. Beide Gremien gründeten eine Aktionsgruppe, in der Mitglieder des Kuratoriums und des Fördervereins vertreten sind. "Wir haben ein Ziel: Auf allen Ebenen Druck machen, damit für die Diesterweg-Grundschule endlich Geld da ist", bringt es Enrico Schröder vom Förderverein auf den Punkt.
Man habe bereits mit einigen Vertretern der Stadtratsfraktionen und auch mit mehreren Landtagsabgeordneten Gesprächegeführt, um für die Rettung der Schule zu werben. "Dazu gehörte auch ein Gespräch mit der Kommunalaufsicht des Landkreises, die die Umsetzung des jüngsten Fördermittelantrages der Stadt Halberstadt nicht genehmigt hatte, weil die Stadt überschuldet ist und ihren Haushalt konsolidieren muss", berichtet Schröder. Dabei habe der Vertreter der Kommunalaufsicht klar gemacht, dass die Stadt nur ihre Hausaufgaben richtig machen müsse, um die Bedenken zu zerstreuen. "Uns wurde gesagt, die Stadt muss eine Prioritätenliste der geplanten Investitionen aufstellen und die Diesterweg-Grundschule muss da ganz oben an erster Stelle stehen. Dann würde die Kommunalaufsicht das Vorhaben auch absegnen können", so Enrico Schröder. Dafür will die Aktionsgruppe in den Fraktionen werben. "Wir wollen uns auch nicht vertrösten lassen. Nicht irgendwann muss etwas an unserer Schule getan werden, sondern jetzt."
"Nicht irgendwann muss etwas an unserer Schule getan werden, sondern jetzt"
Es sei auch nicht mehr zu vermitteln, dass trotz knapper Kassen für alle möglichen Projekte in Halberstadt Geld da ist, aber für die Schule in der Sargstedter Siedlung nicht ein Euro, kritisiert Steffen Köhler vom Förderverein. "Mehrere hunderttausend Euro für die Goethe-Grundschule, den Domhang und andere Vorhaben. Da kann man schon auf den Gedanken kommen, dass es Leute in der Stadtverwaltung gibt, die die Schule auf diese Art doch noch schließen wollen", spekuliert Köhler.
"Wir wollen unseren Anteil an der Finanzierung der anstehenden Arbeit gern beitragen, zumindest was in unseren Kräften steht", betont Enrico Schröder. Daher wollen Förderverein und Kuratorium gemeinsam eine Spendenaktion anlässlich des Siedlerfestes ins Leben rufen. Die Halberstädter Volksstimme wird darüber berichten.