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In Breitbandausbau in der Börde bislang mehr als 5 Millionen Euro geflossen Schnelles Internet weiter gefördert

Von Mandy Ganske-Zapf 01.06.2012, 03:22

Schnelles Internet auf dem Land? In manchen Dörfern warten die Menschen heute noch darauf, auch im Landkreis Börde. Bis Ende des Jahres aber soll die Grundversorgung landesweit nahezu flächendeckend gegeben sein. Das ist jedenfalls das ausgegebene Ziel vom Land.

LandkreisBörde l Und dafür gibt das Land seit genau drei Jahren EU-Fördergelder sowie Mittel aus dem Konjunkturpaket II aus. Gerade hat die Gemeinde Niedere Börde beantragt, den Ausbau des Breitbandkabelnetzes für schnelles Internet fördern zu lassen. Die Ortsteile Dahlenwarsleben und Gersdorf gelten als unterversorgt. Ebenfalls wollen die Höhe Börde für Schackensleben und Niederndodeleben sowie Elbe-Heide für Born Geld beantragen. Insgesamt wurden bislang 35 Förderbescheide an Gemeinden in der Börde ausgereicht und 70 Ortsteile erschlossen.

Die mehr als fünf Millionen Euro, die darüber bislang in die Börde geflossen sind, haben sich aus Sicht von Sachsen-Anhalts Staatsminister Rainer Robra und Landwirtschaftsminister Hermann-Onko Aeikens gelohnt. Sie bezeichnen den Breitbandausbau im Kreis als "Erfolgsgeschichte".

Niemand habe beim Startschuss vor drei Jahren absehen können, welche enorme Bedeutung das Thema gerade im ländlichen Raum erhalten könnte. "Mit der Breitbandförderung ist der Landkreis als Wirtschafts- und als Wohnstandort deutlich aufgewertet worden", sagt Aeikens. Beide kündigten an, dass die Breitbandversorgung auch nach der Herstellung der Grundversorgung mit Downloadraten von mindestens zwei Megabit pro Sekunde fortgesetzt werde. Damit will die Landesregierung unterstützen, das von Bund und Europäischer Union ausgegebene Ziel zu erreichen, bis zum Jahr 2020 jeden Haushalt mit einem schnellen Breitbandanschluss von mindestens 50 Megabit pro Sekunde auszustatten. "Wir wissen, dass die Bandbreitenbedarfe schnell wachsen, und darauf stellen wir uns mit unserer Förderpolitik ein" sagte Aeikens abschließend.

Davon profitieren nun Gemeinden, die bislang nicht als förderfähig galten, wie zum Beispiel die Verbandsgemeinde Flechtingen im Norden des Kreises. Dort steht schnelles Internet bislang über Funksignal flächendeckend zur Verfügung. Weil die Downloadrate jedoch nicht unter 1 Megabit pro Sekunde lag, galt Flechtingen nicht als unterversorgt, und es gab für einen weiteren Ausbau des schnellen Internets bislang keine Fördergelder. "Die Fördermodalitäten haben sich nun geändert. In Flechtingen werden daher nun Anträge vorbereitet, die ans Land gehen sollen", kündigte Rasmus Dammeyer, Systemadministrator der Verbandsgemeinde Flechtingen, auf Nachfrage der Volksstimme an. Der weitere Ausbau sei nötig, um die Geschwindigkeit des Internets zu erhöhen. Das von Bund und EU angestrebte Ziel sei mit der in Flechtingen bisher verwendeten funkbasierten Lösung nicht zu erreichen. "Das schafft es nicht. Dafür braucht es ein kabelgebundenes DSL", ist Dammeyer sicher. Das braucht Investitionen.