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Wolfgang Eggers präsentiert Idee, um Umwelt zu schonen Schnellwachsende Kopfweiden dienen als Brennholzlieferanten

05.10.2011, 04:39

Calvörde (aro). "Wir Menschen nutzen die Weiden seit 9000 Jahren. Und zwar zum einen, weil dieses gerade Holz oft als Schaftholz genommen wurde und zum anderen ist es eine schnellwachsende Holzart", sagte Wolfgang Eggers aus Calvörde, der an Temps Mühle zu Hause ist. Er erklärte: "Die Holzpreise steigen. Warum sollte man sich nicht sein eigenes Holz ziehen und sich selbst einen Vorrat schaffen?"

Eggers hat 2008 mit seinen Ideen im Naturschutz schon einmal den 2. Platz bei der Stiftung für Umwelt- und Naturschutz des Landes Sachsen-Anhalt belegt. "Weiden haben nicht nur den Gewinn für den Besitzer, dass dieser regelmäßig Brennholz hat, sondern auch Vorteile für die Natur. Denn in einem Weidenstamm leben bis zu 100 Tierarten", betonte der Calvörder und zeigte auf die vielen Kopfweiden auf seinem Grundstück. Dort fühlen sich inzwischen unter anderem drei Eulenarten heimisch.

"So eine Kopfweide hat ungefähr zwischen eins und fünf Festmeter Holz pro Jahr Zuwachs. Also hat man nach fünf Jahren 15 Festmeter Holz", rechnete Eggers aus und ergänzte: "Man hat in fünf Jahren im Prinzip einen großen Teil des Vorrates an Winterbrennholz. Die Holzpreise explodieren. Deshalb sind so viele Menschen auch aus ökologischen Gründen wieder auf Holz umgestiegen. Es ist ein ganz hervorragendes Brennholz."

Die Weide hat einen Heizwert von 1400 Kilowattstunden pro Raummeter. "Zum Vergleich hat die Birke 1900 Kilowattstunden pro Raummeter. Die Birke braucht aber 30 Jahre, um einen anständigen Holzvorrat zu bringen. Die Weide ist fünf Mal so schnell", erklärte Eggers, der sich selbst als engagierter Umweltschützer bezeichnet.

Er zeigte auf 20-jährige Kopfweiden, die vor fünf Jahren geschnitten wurden und jetzt schon wieder voller Holz sind. "Wer von mir 30 Setzlinge bekommt, kann die Weiden an jedem Standort stecken. Wichtig ist nur, dass man sie möglichst nah an der Grundwasserschicht setzt", sagte der Umweltfreund. Der optimale Abstand von einer Weide zur anderen ist vier Meter. "Im ersten und im zweiten Jahr hat man einen Pflegeaufwand", erklärte der Calvörder, der gern Interessierten Anleitungen zum Weidensetzen gibt.

Wer selbst Kopfweiden ziehen möchte, kann die Setzlinge, die Eggers selbst gewonnen hat, noch in diesem Jahr in die Erde bringen bis der Frost im Boden ist..