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Bauen im Harz Schulumbau: In Langenstein hat man aus der Not eine Tugend gemacht

Fast 15 Jahre lang stand die Zukunft des Schulgebäudes in Langenstein auf der Kippe. Nun hat man eine Lösung gefunden. Warum der Ortschaftsrat und der Ortsbürgermeister damit zufrieden sind.

Von Thomas Kügler 05.02.2025, 18:00
Der ehemaligen Grundschule in Langenstein stehen wieder einmal Umbauarbeiten ins Haus.
Der ehemaligen Grundschule in Langenstein stehen wieder einmal Umbauarbeiten ins Haus. Foto: Thomas Kügler

Halberstadt. - Das Ringen um die Schule in der Bahnhofsstraße begann 2011. Nun ist das Internationale Bildungs- und Sozialwerk (Int-BSW) der neue Hausherr in dem leerstehenden Gebäude. Auch wenn es einschneidende Änderungen geben wird, ist man in der Lokalpolitik in Langenstein zufrieden mit der Lösung.

Ortsbürgermeister Holger Werkmeister (FDP) fasst die Entwicklung zusammen: „Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht“. Mit dem Verkauf hat man einen weiteren Leerstand und eventuellen Vandalismus vermieden. Deswegen hat der Ortschaftsrat im letzten Jahr schon dem Verkauf einstimmig zugestimmt. Diesem Votum hat sich der Stadtrat Halberstadt angeschlossen.

Schule in Langenstein: Eine lange Reihe von Misserfolgen

Mit dem Verkauf an das Internationale Bildungs- und Sozialwerk geht für Langenstein eine lange Reihe von Misserfolgen zu Ende. Diese begann 2011 mit der Schließung der Grundschule. Erst zwei Jahre zuvor hatte die damals noch eigenständige Gemeinde 850.000 Euro in die Sanierung des historischen Gebäudes investiert.

Holger Werkmeister schüttelt heute noch den Kopf darüber: „Wir hatten damals die modernste Schule in der Region Halberstadt. Renoviert nach den neuesten Regeln und natürlich barrierefrei.“ Trotzdem wurden die Schultore nach der Eingemeindung geschlossen. Aus Sicht des Ortsbürgermeister hätte man die Schule retten können: „Aber der politische Wille war nicht da.“

Von Stadt und Land im Stich gelassen

Das Kapitel „Lernlust“ war nur von kurzer Dauer. Bereits nach drei Jahren musste die freie Schule das Gebäude und den Unterricht in Langenstein aufgeben. Der Ortsbürgermeister sieht die Verantwortung dafür beim Land: „Die Anerkennung als Schule in freier Trägerschaft wäre möglich gewesen, auch hier fehlte der politische Wille.“

Dieser Bauwagen auf dem Gelände der alten Schule wurde schon ein Opfer des Vandalismus.
Dieser Bauwagen auf dem Gelände der alten Schule wurde schon ein Opfer des Vandalismus.
Foto: Thomas Kügler

Aus Sicht des Ortsbürgermeisters ist Langenstein in kurzer Zeit zweimal in Stich gelassen worden: einmal von der Stadt, einmal vom Land. Deswegen freut sich der Kommunalpolitiker umso mehr darüber, dass das historische Gebäude nun eine Zukunft hat.

Verlässlichen Partner für Umbau der Schule gefunden

„Mit Herrn Schnatmann und dem Int-BSW haben wir einen verlässlichen Partner gefunden“, zieht der Ortsbürgermeister ein erstes Fazit. Mit dem Ausbau des Angebots wird der Standort in Langenstein gesichert. Zwischenzeitlich stand zur Diskussion, dass die Gäste nach dem Auszug aus dem Schloss an anderen Standorten des Int-BSW untergebracht werden. Dies hätte auch einen Verlust an Arbeitsplätzen mit sich gebracht. „Diese sind nun gesichert“, betont Werkmeister.

Mit den baulichen Veränderungen am alten Gebäude kann sich der Ortschaftsrat anfreunden. Holger Werkmeister erinnert sich: „Der Verlust des Schulstandorts war wesentlich schmerzlicher.“

Die Turnhalle steht allen offen

Das Schulgebäude hat den Besitzer gewechselt, die Turnhalle bleibt in städtischer Hand. Sie soll nun barrierefrei umgebaut werden. „Die Vereine und Bürger von Langenstein können die Turnhalle weiterhin kostenlos nutzen“, verspricht der Ortsbürgermeister. Zudem wird das Gebäude das zukünftige Wahllokal, denn dafür steht die ehemalige Schule nicht mehr zur Verfügung.