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Städtebau Altstadt wird weiter gefördert

Osterwieck wurde den Berlinern vorgestellt. Mit großem Interesse des Publikums und Lob für die Leistungen der Stadtväter bei der Altstadtsanierung.

Von Mario Heinicke 02.06.2018, 01:01

Osterwieck l „Der Aufwand hat sich gelohnt“ schätzte Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (parteilos) im Volksstimme-Gespräch nach einem langen und heißen Veranstaltungsabend in der sachsen-anhaltischen Landesvertretung beim Bund ein. Das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr, die Architektenkammer Sachsen-Anhalt und die Landesvertretung hatten im Rahmen ihrer seit 2005 bestehenden Reihe „Stadtkulturen und Baukulturen“ diesmal Osterwieck in den Fokus gerückt. Etwa 80 Berliner saßen im Publikum. „Trotz der Hitze. Es mussten sogar noch zusätzliche Stühle gestellt werden“, schilderte Wagenführ.

Es war zunächst der Magdeburger Staatssekretär Sebastian Pütz (CDU), der über die Fachwerkkunst in der Osterwiecker Altstadt, die schwierige Ausgangslage nach der Wende und die nachfolgenden Sanierungserfolge sprach. „Die Laudatio ging runter wie Öl. Sie hat uns richtig gut getan“, wertete die Bürgermeisterin.

Vom Staatssekretär sei am Abend eine wichtige Aussage für das weitere Agieren getroffen worden. „Osterwieck wird weiterhin im Programm Städtebaulicher Denkmalschutz bleiben“, freute sich Wagenführ. Seit 1991 wirkt das Förderprogramm in der Altstadt, angelegt auf etwa 25 Jahre. Andere Städte seien daher bereits ausgeschieden. Dem Land sei es wichtig, dass das Fachwerk-objekt „Tanne“ jetzt realisiert wird, betonte Wagenführ. „Das habe ich auch als Hausaufgabe mitgenommen.“

Die Bürgermeisterin, Stadtsanierer Matthias Gunnemann und Architekt Helmut Urbisch nahmen als Osterwiecker Vertreter an einer Podiumsdiskussion teil. Dabei wurden auch Fotos von Fachwerkhäusern vor und nach der Sanierung gezeigt. „Ein beeindruckendes Beispiel war der Braune Hirsch“, so Wagenführ. Sie habe aber auch geschildert, dass viele Einwohner unmittelbar nach der Wende eigentlich ganz andere persönlich Probleme hatten als die Sanierung der Altstadt, nämlich die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz.

Stadtführer Gerhard Schmuck gab in der Verkleidung des Ritters Rössing Episoden aus der Geschichte Osterwiecks zum Besten. Dies trug zu den abwechslungsreichen, unterhaltsam angelegten Abend bei.

Die Bürgermeisterin berichtete, dass sie nach dem offiziellen Programm noch viele Gespräche geführt habe. „Ein möglicher Investor hat sehr gezielte Fragen gestellt.“ Wagenführ habe in den Gesprächen mit den Berlinern großes Interesse an Osterwieck verspürt und auch die Absicht, die Stadt zu besuchen.

„Es war eine Mut machende Veranstaltung, es gab viel Lob für die Osterwiecker Stadtväter. Ich bin der Architektenkammer sehr dankbar, dass sie an uns gedacht hat“, sagte Ingeborg Wagenführ. „Wenn im Ergebnis auch nur ein Haus saniert wird, hat sich der große Aufwand gelohnt.“