1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Ströbeck wird noch einmal Notunterkunft für Flüchtlinge

ZASt-Überbelegung Ströbeck wird noch einmal Notunterkunft für Flüchtlinge

Von Dennis Lotzmann 07.08.2015, 20:21

Schachdorf Ströbeck l Unmittelbar vor dem Wochenende zeichnen sich in der Zentralen Anlaufstelle für Asylsuchende (ZASt) in Halberstadt erneut Kapazitätsprobleme ab. Wie Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) am Freitagnachmittag gegenüber der Volksstimme bestätigt hat, soll deshalb sehr kurzfristig die Turnhalle im Schachdorf Ströbeck als Ausweichunterkunft für dieses Wochenende hergerichtet werden.

"Wir rechnen nach den Prognosen vom Bund mit bis zu 250 Neuankömmlingen in Halberstadt. Tritt dies tatsächlich ein, könnte es mit den vorhandenen Unterbringungskapazitäten in Halberstadt eng werden. Deshalb benötigen wir diese Turnhalle noch einmal als Reserve-Notunterkunft", so der Innenminister.

Die sehr kurzfristige Verfahrensweise sei den Umständen geschuldet. Einerseits gebe es aktuell Rückstände bei der Aufteilung der Flüchtlinge von der ZASt auf die Kreise und Kommunen im Land. Andererseits sei der Zulauf der Flüchtlinge nach Sachsen-Anhalt nach wie vor sehr groß und nur schwer zu prognostizieren. Um eine am Wochenende drohende Überfüllung der ZASt zu verhindern, sei als Plan-B die Turnhalle nötig. Das, so Stahlknecht, habe er mit dem Landrat, dem Halberstädter Oberbürgermeister und dem Ströbecker Ortsbürgermeister Jens Müller (SPD) kurzfristig vereinbart.

Jens Müller bestätigte dies. "Es ist natürlich alles etwas chaotisch - die aktuelle Notsituation lässt sich aber nicht ändern. Wir müssen und wir wollen helfen", so Müller am Freitagabend beim Aufbau der Betten. Schade sei, dass die vor drei Wochen in der Turnhalle aufgebauten Betten erst Mitte dieser Woche abgebaut worden sind. Bei den Ströbeckern sehe er jedoch durchaus eine Akzeptanz für die Notunterkunft.

Innenminister Stahlknecht rechnet in der kommenden Woche mit einer Entspannung in der ZASt. Dann werde die Bundeswehr ein weiteres Zeltcamp für rund 120 Menschen aufbauen. Parallel dazu wolle er dafür sorgen, dass die Aufnahme der Flüchtlinge in den Kreisen und Kommunen forciert wird, kündigte Innenminister Stahlknecht am Freitag an.