Vorstand des Harzer Tourismusverbandes spricht sich für Ausbau der gemeinsamen Wintersportregion Braunlage/Schierke aus Tourismus teilt Sorgen der Naturschützer nicht
Die touristischen Wintersportangebote in Braunlage und Schierke sind gemeinsam zu entwickeln. Das ist eine Botschaft, die vom Vorstandstreffen des Harzer Tourismusverbandes ausgehen soll.
Von Tom Koch
Goslar/Wernigerode l Die im Harz für den Tourismus verantwortlichen Politiker und Geschäftsführer von Museen, Touristgesellschaften oder Kurdirektoren aus fünf Landkreisen in drei Bundesländern sehen keinen Gegensatz zwischen der schützenswerten Natur und millionenschweren Plänen zum Bau von Wintersportangeboten auf dem Wurm- und dem Kleinen Winterberg.
Das teilte der Harzer Tourismusverband nach einem Vorstandstreffen in Braunlage mit. In ihrer Erklärung heißt es, "die Sorge einiger Naturschutzverbände, die Projekte würden unangemessen in die Naturlandschaft des Harzes eingreifen und diese nachhaltig schädigen, teilen die Vorstandsmitglieder nicht".
Begründet wird diese Einschätzung mit dem Hinweis, "dass Naturschutzaspekte bereits in der Projektplanungsphase umfassend berücksichtigt wurden und werden". Zudem hätten sowohl Braunlage als auch Schierke und ebenso die Investoren "ein ureigenes Interesse daran, die Natur nachhaltig zu schützen", sie sei im Harz die Hauptattraktion.
Manke bekräftigt sein Ja zu alpinem Wintersport im Harz
Laut Verband bildete die Tourismusentwicklung den Themenschwerpunkt, auch das Wintersportgebiet Braunlage/Schierke. Der Ausbau der Skipisten am Wurmberg bei gleichzeitiger Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur in und um Schierke werde "von allen Vorstandsmitgliedern als dringend notwendiges Gesamtprojekt angesehen", heißt es. Man sei sich einig, die Umsetzung dieser Pläne auf allen Ebenen zu unterstützen. Als Vorsitzender des Harzer Tourismusverbandes bekräftigte Stephan Manke erneut sein Ja zum Ausbau von alpinen Wintersportangeboten: "Wir müssen unserer Marktrolle als Reiseziel gerecht werden und dazu den Wintertourismus als einen wichtigen Wirtschaftsfaktor der Region sichern und ausbauen." Nur mit einer zeitgemäßen Infrastruktur gebe es die Chance dazu", schätzte Manke ein.
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, habe Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert dem Goslarer Landrat zugestimmt: "Der Harz wird vom Gast als Urlaubsziel insgesamt wahrgenommen. Eine gemeinsame Entwicklung der Wintersportregion um Braunlage und Schierke ist daher sinnvoll und absolut notwendig, auch, damit die geplanten Investitionen wirtschaftlich erfolgreich sein können."
Urlaubsticket soll 2012 Sprung nach Niedersachsen schaffen
Das Harzer Urlaubtickets soll endlich auch den Sprung über die Landesgrenze nach Niedersachsen schaffen, lautet eine weitere Forderung der Vorstände. Dabei zahlen Urlauber mit ihrer Kurtaxe für den öffentlichen Personennahverkehr. Der Harzer Landrat Michael Ermrich bezeichnete dieses Projekt, das im Januar 2010 in Blankenburg und Wernigerode gestartet war, als "großen Erfolg". Es müsse intensiv weiterentwickelt werden, forderte Ermrich, und verwies auf das Vorbild im Schwarzwald. Dort werde gezeigt, "dass ein solches System langfristig und nachhaltig funktionieren kann". Michael Bitter, Geschäftsführer der Goslarer Marketinggesellschaft und Chef des Marketingvorstand beim Harzer Tourismusverband, erklärte: "Sinnvoll ist ein solches System nur, wenn wir es aus der Sicht des Gastes betrachten. Wir müssen den Aktionsradius erweitern, dazu brauchen wir die Bereitschaft der Verkehrsunternehmen, im niedersächsischen Harz neue Wege zu gehen und sich auf die Gegebenheiten ländlicher Tourismusregionen einzulassen."
Vorgesehen ist, 2012 in einer Startphase mit einzelnen Kommunen auch im Kreis Goslar mit dem Urlaubsticket zu starten. Die ersten Signale der Busunternehmen KVG aus Salzgitter, RBB (Braunschweig), Pülm und Stadtbus Goslar seien positiv, hieß es.
Deutsche Bahn, Veolia und die HSB akzeptieren das Harzer Urlaubsticket allerdings nicht.