Taubenzüchter sind zu Fuß und per Traktor unterwegs "Treue Flieger" aus Wegenstedt wandern mit ihren Freunden durch die Region
Wegenstedt l Seit zehn Jahren begeben sich die Mitglieder der Taubenvereine Wegenstedt "Treue Flieger - 0 16 64" gemeinsam mit Freunden auf Schusters Rappen. Dabei sind die Taubenzüchter wahre "Wandervögel". Mit etwas Verspätung, aber gut gelaunt starteten die Taubenzüchter mit ihren Gästen aus Etingen, Mannhausen und Jeseritz am Dreikönigstag zu ihrer Wandertour. "Wir haben heute wunderschönen Sonnenschein. Wir sind zwar keine Engel, aber mit dem Gefieder kennen wir uns gut aus", feixten die Taubenfreunde. Während die gefiederten Lieblinge in ihrem Schlag saßen, waren die Züchter und ihre Ehefrauen sowie Freunde also zu Fuß unterwegs. "Die Tauben ohne Federn haben wir mitgenommen, die Gefiederten sind Zuhause geblieben", flüsterten die Vogelexperten sich schmunzelnd zu.
"Heute wollen wir in Richtung Maschenhorst wandern", verriet Michael Gadau, der Vorsitzende der "Treuen Flieger". Einen ganz besonderen prächtigen Wanderstock, der mit einem Hirschgeweih geschmückt war, brachte Henning Gericke mit. "Diesen Stock habe ich in der Natur gefunden. Ich fahre auch viel mit dem Rad durch den Drömling, da sieht man so etwas", erklärte Gericke.
Nicht nur zu Fuß, sondern auch per Drahtesel ist auch Brigitte Stierholz viel unterwegs. "Im letzten Jahr habe ich mit dem Rad 3000 Kilometer zurückgelegt. Vor zwei Jahren bin ich bis nach Dresden und zurück geradelt", berichtete die Etingerin.
"Der tut keinem etwas. Das ist heute unser Lawinenhund", sagte Heiko Reinecke und zeigte auf seinen löwenähnlichen Vierbeiner namens Felix.
Auf der Tour legten die zweibeinigen "Wandervögel" an jeder Kreuzung einen Zwischenstopp ein, um neue Lebenskräfte zu tanken. Obwohl die meisten Erwachsenen zu Fuß unterwegs waren, begleitete der 72-jährige Walter Stierholz die Truppe mit seinem PS-starken Traktor. "Der Traktor ist nur für Notfälle, falls jemand fußlahm wird, vorgesehen", sagte der Traktorpilot. Auf keinen Fall gehörten die 72-jährige Bärbel Koch und ihr 71-jähriger Gatte Ewald zu den Fußlahmen. Im Gegenteil, obwohl sie die ältesten Wanderer waren, zeigten sie keine Müdigkeit. "Wir brauchen noch keinen Stock und auch keine Mütze", feixten der 15-jährige Daniel Leiding aus Etingen und der 16-jährige Marius Hohmann aus Wegenstedt. Während Daniel schon als kleiner Junge mitgewandert war, ist Marius erst zum dritten Mal dabei.
Pünktlich zur Mittagszeit näherte sich der Konvoi einer Kreuzung zwischen Eickendorf und Belsdorf. Lutz Fauter hatte mitten in der Landschaft seine Gulaschkanone angeheizt, damit sich die Wanderer mit heißen Köstlichkeiten die Bäuche füllen konnten. Wieder in Wegenstedt angekommen, zogen die Wanderer Bilanz: "Verluste gab es nicht, alle waren wohlbehalten wieder in der Heimat."