Erste Erdhöhle der Jugendherberge gestern offiziell eingeweiht Übernachten wie ein Hobbit
Die erste von insgesamt sechs geplanten Erdhöhlen ist gestern auf dem Gelände der Jugendherberge offiziell eröffnet worden. In dem rund 75000 Euro teuren Prototyp können bis zu sechs Personen übernachten - und sich fühlen wie ein Hobbit im Auenland. Die ersten Anmeldungen hat Herbergsvater Ingolf Zander bereits bekommen.
Haldensleben. Tolkiens Auenland aus "Der Herr der Ringe" liegt nun in Haldensleben. Das zumindest könnte man glauben, wenn man sich die erste der insgesamt sechs geplanten Erdhöhlen auf dem Gelände der Jugendherberge anschaut. Sie erinnert ein wenig an das Heim von Frodo Beutlin - oder aber an einen Iglu.
Gestern ist der Prototyp feierlich eröffnet worden. Als erste Gäste durften Schüler aus Wolfsburg, die bis gestern in der Jugendherberge weilten, einen Blick ins Innere der Höhle werfen. Ihr Fazit: Klasse! Am liebsten hätten sie gleich noch eine Nacht hier verbracht.
Platz für bis zu sechs Personen ist in der Erdhöhle: vier fest installierte Betten und Platz für zwei weitere Pritschen. Rund 75000 Euro hat der Prototyp, an dem seit dem Frühjahr gebaut wurde, gekostet. Fünf weitere Behausungen, die dann nicht mehr so teuer sein werden, sollen in den nächsten Jahren entstehen. "Für das nächste Jahr ist im Haushaltsplan kein Geld eingeplant. Wir werden dem Stadtrat vorschlagen, in 2012 Erfahrungen mit der ersten Erdhöhle zu sammeln, um dann in 2013 wenigstens zwei weitere Erdhöhlen zu bauen", erklärte Dezernent Henning Konrad Otto gestern.
Dass die Erdhöhlen ein "Renner" werden, zeigt sich schon jetzt. Keine 14 Tage wird auf der Internetseite auf die erste Erdhöhle hingewiesen, da klingelte bei Herbergsvater Ingolf Zander auch schon das Telefon. "Wir haben bereits Anfragen für 2012 bekommen", sagte Ingolf Zander gestern. Ohnehin wird die neue Jugendherberge stark nachgefragt. In diesem Jahr werden rund 5200 Übernachtungen zu Buche stehen. Für 2012 gibt es bereits 5100 Anfragen.
Theoretisch können Besucher ab sofort in der Erdhöhle übernachten. Allerdings: Auf dem Gelände der Jugendherberge wird derzeit an einigen Ecken gebaut. "Wer sich auf die Baustelle einstellt, der kann ab sofort buchen. Mein Tipp: freitags wird hier nicht gearbeitet", so Ingolf Zander. 15 Euro pro Bett beziehungsweise 60 Euro für die komplette Erdhöhle kostet eine Übernachtung. Mitbringen sollten Besucher eigentlich nur einen Schlafsack.
Eine kostenlose Übernachtung gibt es aber auch zu gewinnen. Denn Stadtverwaltung und Jugendherberge rufen zu einem Namenswettbewerb für die sechs Erdhöhlen auf. Die Höhlen sollen künftig nämlich keine Nummern, sondern Namen tragen. Bis zum 31. Oktober können Vorschläge mit sechs Namen bei der Stadtverwaltung, Abteilung Kultur, oder in der Jugendherberge eingereicht werden. Für die drei besten Namensvorschläge gibt es eine Übernachtung im Prototypen.