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Rücknahme der Schülerzahlen Verbandsgemeinde klagt gegen Schulamt

Das Land hat die Vorgaben für Schülerzahlen zurückgenommen. Doch das
Landesschulamt beharrt auf der Schließung der Grundschule Angern.

Von Burkhard Steffen 23.06.2015, 20:52

Born l Einmal mehr stand die Schulentwicklungsplanung auf der Tagesordnung einer Verbandsgemeinderatssitzung. Im schmucken Borner Bürgerhaus verfolgten am Montag zahlreiche Bürger aus Angern und Burgstall die Beratung des Verbandsgemeinderates.

Verbandsgemeindebürgermeister Thomas Schmette (CDU) informierte über ein Schreiben aus dem Landesschulamt. Darin heißt es: "Grundschulen werden gemäß Schulgesetz einzügig geführt. Die Grundschule Angern erfüllt diese Voraussetzungen seit längerem nicht mehr." Damit verweist das Landesschulamt darauf, das es seit Schuljahresbeginn keine erste Klasse mehr in Angern gibt, weil die Behörde die Einschulung in die Burgstaller Grundschule angeordnet hatte.

In dem Schreiben heißt es weiter, dass die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen drei und vier ab 1. August 2015 an die Grundschule Burgstall überwiesen werden. "Entsprechend der organisatorischen Vorbereitung des Schuljahres 2015/16 wird das Landesschulamt keine Lehrerwochenstunden an die Grundschule Angern zuweisen", heißt es abschließend.

"Ich habe gegen diese Verfügung des Landesschulamtes Widerspruch eingelegt", informierte Thomas Schmette den Verbandsgemeinderat, "da entsprechend des Beschlusses des Verbandsgemeinderates der Verbleib der dritten und vierten Klasse in der Grundschule Angern vorgesehen war und eine vom Landesschulamt geforderte Schließung nicht beschlossen wurde."

Die Ratsmitglieder reagierten empört auf das Schreiben der Schulbehörde. "Wir haben beschlossen, dass wir alle Schulen so lange wie möglich erhalten wollen", betonte Ratsmitglied Hans-Peter Schröder aus Rogätz.

Nach eingehender Diskussion, bei der Dr. Christian Kroll aus Cröchern auf die Unsicherheit der Eltern verwies, einigte sich der Verbandsgemeinderat mit deutlicher Mehrheit darauf, gegen die Verfügung des Landesschulamtes Klage einzureichen. "Wir werden dazu eine Eilentscheidung des Verwaltungsgerichtes beantragen", schlug Thomas Schmette angesichts des nahenden Schuljahresbeginns vor. Er informierte weiterhin darüber, dass das Kultusministerium der Bildung einer freien Schule in Angern zugestimmt hat.