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Erfolgreiche Premiere im Tiergarten: 100 Gäste lassen sich Neujahrsspaziergang nicht entgehen Viele Streicheleinheiten für Glücksschwein "Marzipan" bei Tour der Superlative

Von Dennis Lotzmann 02.01.2013, 02:40

Der Neujahrsspaziergang durch den Halberstädter Tiergarten, zu dem Zooverwaltung und Volksstimme erstmals eingeladen hatten, ist ein voller Erfolg geworden. Rund 100 Gäste ließen sich die von Michael und Mathias Bussenius geführte Tour nicht entgehen. Sie wurden mit interessanten Informationen, Blicke hinter die Kulissen und wahrhaft tierischen Einlagen belohnt.

Halberstadt l Michael Bussenius eilt der Ruf voraus, immer für eine besondere Überraschung zu haben zu sein. Diesem Lebenscredo ist der Vizechef des Halberstädter Tiergartens am Neujahrstag einmal mehr treu geblieben. Gleich nachdem Bussenius - sichtlich erstaunt über den großen Zuspruch - die gut und gern 100 Gäste des ersten Neujahrsspaziergangs begrüßt hatte, zauberte er zur allgemeinen Überraschung eine kleine Maus aus seiner Tasche und ließ sie der siebenjährigen Wilhelmine Brandt über den Arm huschen. Nebenbei zauberte Bussenius damit ein erstes knapp hundertfaches Lächeln in die Gesichter der Gäste. Und dabei sollte es nicht bleiben.

Schließlich versprach der umtriebige Vizechef des Tiergartens nicht nur einen Rundgang der Superlative, sondern auch Etappen mit superlativen Anstrichen: Die kleinsten Bewohner - besagte Maus - werde es ebenso zu sehen geben wie die größten Tiere. Daneben auch die buntesten, jene mit den schärfsten und größten Schnäbeln, dazu die geschicktesten Kletterer und natürlich das Glückssymbol des Zoos.

Letzteres - Glücksschwein "Marzipan" - war am Tag eins des neuen Jahres ein absolutes Muss. Entsprechend viele Streicheleinheiten gab es für die fünf Jahre alte Mischung aus Hängebauch- und Hausschwein.

"Marzipan" ließ die Streicheleinheiten gern über sich ergehen und futterte derweil in Windeseile den Napf mit Leckereien leer. Nur als Zoohündin "Tinchen" den Versuch wagte, sich dort auch zu bedienen, fuhr "Marzipan" die "Stacheln" aus. Der Name, erklärte Mathias Bussenius, sei dem Schwein wegen seiner rosigen Farbe als Jungtier verpasst worden.

Weitere Stationen der vom Bussenius-Duo locker und mit viel Augenzwinkern geführten Runde waren die Erdmännchen und die beiden Trampeltiere "Abdul" und "Sulaika". Erstere durften die Kinder ebenso füttern wie das gesamtdeutsche Trampeltier-Paar. Die beiden 20 Jahre alten Tiere stammen aus den Zoos in Erfurt und Rheine. Und sie haben, wie Michael Bussenius ausplauderte, seinerzeit einen sprichwörtlich tierischen Einstand gegeben: Als "Abdul" vom Transportwagen abgeladen wurde, habe das Tier höchst arttypisch mit einer Spuckeinlage reagiert und Bruder Mathias mit dem Mageninhalt "geduscht". Das blieb gestern glücklicherweise aus.

Für überraschende Einlagen sorgten derweil die geschickten Hangelkletterer aus dem Ara-Gatter. Die Bussenius-Brüder, die sich mit ihren Tiershows längst bundesweit einen Namen gemacht haben, sorgten hier für Lacher. Beispielsweise als der 21-jährige Ara "Laura" kurzerhand Mützen einsammelte oder die Frisuren verschiedener Gäste mit dem Schnabel rasch mal "durchkämmte".

"Aras sind dank ihrer Krallen und des Schnabels sehr geschickte Kletterer", erklärte Michael Bussenius. Besagtem Schnabel sollte wegen seiner Kraft und der Schärfe aber mit Respekt begegnet werden: "Harte Paranüsse werden in 75 Sekunden geknackt - alles andere ist eine Sache von wenigen Sekunden", ließ Bussenius wissen. Soll heißen: Finger sollten dem Schnabel nie zu nahe kommen.

Wohin beim Neujahrstag der Blick auch schweifte - überall nur glückliche und zufriedene Gesichter. Auch Ursula Menzel, die sich zusammen mit ihrem Lebenspartner Wilfried Schmitt unter die Besucherschar gemischt hatte, bereute den Ausflug keineswegs. "Das ist eine richtig tolle Idee - man kommt am Neujahrstag raus und erfährt ganz viel Neues", so die frühere Kindergärtnerin.

Glücklich war auch das Stichwort bei den beiden Lamas "Söckchen" und "Constantin". Jungtier "Constantin" war jüngst beim Glatteis gestürzt und hatte sich ein Bein gebrochen. Die Prognose für eine vollständige Heilung sei aber gut, sagte Bussenius.

Der letzten Station bei den sieben Berberaffen folgte ein Finale bei Waldschänken-Wirt Niels Rodde. Und dort schmiedete Michael Bussenius schon mal Pläne: In einem Jahr soll Neujahrsrundgang Nummer zwei in den Tiergarten locken.

Weitere Bildimpressionen vom Zoorundgang auf Seite 13.