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Die gebürtige Schwanebeckerin Sylvia Bugla zeigt zum Stadtjubiläum Bilder / Viele Pläne mit alter Stellmacherei Von der Modezeichnerin zur talentierten Malerin

Von Dieter Kunze 02.05.2012, 03:32

Die Malerin Sylvia Bugla bereitet für die Jubiläumswoche "950 Jahre Schwanebeck" eine Bilderausstellung vor. Die ehemalige Schwanebeckerin wohnt heute in Dietzenbach bei Frankfurt und kam kürzlich mit ihrem Partner zu vorbereitenden Gesprächen in ihre alte Heimatstadt.

Schwanebeck l Die heute 63-jährige Sylvia Bugla ging einst in Schwanebeck zur Schule. Ihre Eltern zog es dann aber in den Westen des einst geteilten Deutschlands. "Mein Berufsziel war damals Modezeichnerin. Vorab sollte ich aber erst einmal die Schneiderei erlernen", erinnerte sie beim Treffen mit Mitgliedern des Festkomitees "950 Jahre Schwanebeck". Dieser Beruf habe ihr aber nicht gefallen, so dass sie schließlich in einem Büro gelandet sei.

So blieb ihr jedoch die Möglichkeit, ihrem Hobby zu frönen und Zeichen- sowie Malkurse zu besuchen. Später folgten Weiterbildungen an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Frankfurt und in der Städelschule der Mainmetropole. Ihre Leidenschaft Malerei, berichtete Sylvia Bugla in der Runde mit den Mitgliedern des Festkomitees, sei so Schritt für Schritt mehr als nur ein Hobby geworden. Nach diversen Mal-Workshops folgten erste Bilderausstellungen in ihrem neuen Heimatort Dietzenbach sowie in Offenbach, Frankfurt, Wiesbaden und weiteren Orten.

"Ich liebe Art-Deco und Jugendstil und in der Malerei den phantastischen Realismus", sagte sie. Maler wie Salvador Dali, Michelangelo und da Vinci sowie Maler der Romantik faszinierten sie besonders. Und zu ihren Lieblingskunstobjekten gehörten diverse Hundertwasser-Häuser. "In meinem ganzen Leben spielten Malen und Zeichnen immer eine ganz große Rolle und waren neben Lesen und Fotografieren meine Lieblingsbeschäftigungen", bilanzierte Bugla rückblickend.

"Und mit meinen Katzenfrauen fing alles erst richtig an", plauderte sie aus dem Nähkästchen. Zunächst seien es nur Skizzen und Zeichnungen rund um Frauen im Katzenoutfit gewesen. "Doch vor ein paar Jahren hatte ich endlich den Mut und malte meine Katzenfrauen in Acryl."

Ihre Kunstwerke seien stark farblich ausgeprägt und entstünden eher spontan, geprägt vom Leben, von Erinnerungen, von Eindrücken und Gefühlen. Insgesamt gehören heute über 100 Bilder zum bisherigen Werk und spiegeln das Schaffen der Künstlerin wider. Ein Teil davon soll nun in der Festwoche zur 950-Jahr-Feier ab 6. Juli in Schwanebeck präsentiert werden.

"Auch mein Vater Karl-Heinz, den einige Schwanebecker noch kennen dürften, will mit seinen 87 Jahren noch einige eigene Bilder zur Schau beisteuern", kündigte Sylvia Bugla an. Für die Ausstellung sollen, in Absprache mit dem Festkomitee, die Räume der früheren Stellmacherei und Bautischlerei Thölert in der Mühlenstraße genutzt werden.

Hier hat nach dem Schließen des Schwanebecker Ratskellers übrigens auch der Männerchor der Stadt ein neues Domizil gefunden. Monika und Wolfgang Thölert sind gegenwärtig dabei, das Gartengelände für eine weitere Veranstaltung im Rahmen des Ortsjubiläums vorzubereiten. Hier soll es ein Abendkonzert mit der früheren Fortuna-Band geben. Außerdem ist auch daran gedacht, einige historische Gerätschaften der Tischlerei auszustellen.

"In meinem Leben spielten Malen und Zeichnen immer eine ganz große Rolle und waren neben Lesen und Fotografieren meine Lieblingsbeschäftigungen."

Hobbymalerin Sylvia Bugla

Bei dem Treffen zeigten sich Jürgen Kreißig und Angelika Arnoldt vom Festkomitee erfreut über die gemeinsamen Vorhaben im Zuge der Festwoche. Bei Monika Thölert wurde noch lange über Erinnerungen diskutiert. Alle Akteure hoffen, dass das Jubiläumsfest noch viele Aktivitäten hervorbringt und dazu beiträgt, dass die Schwanebecker wieder näher zusammenrücken.