1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Warum ist mancher Honig fest?

Waldimkerei trotz Regenschauern gut besucht/ Hartmut Trautvetter hat viele Fragen zu beantworten Warum ist mancher Honig fest?

Von Klaus Lehmann 05.07.2011, 04:30

Vom Regen ließen sich die Besucher der Waldimkerei Lübberitz nicht abschrecken. Sie kamen zum Tag der Imker, um bei Hartmut Trautvetter mehr über Bienehaltung und Honigproduktion zu erfahren und natürlich auch mal Honig zu verkosten.

Haldensleben/Lübberitz. "Bienen könnten in der heutigen Zeit in freier Natur höchstens sechs Monate überleben. Darum benötigen sie die Pflege der Imker", erklärte Hartmut Trautvetter seinen zahlreichen Gästen. Diese waren am Sonnabend, dem Tag des Imkers, der Einladung Trautvetters gefolgt, die ihm gehörende Waldimkerei Lübberitz zu besuchen.

Trotz sehr schlechter Witterung waren sehr viele Gäste, unter ihnen auch das Kreitagsmitglied Bodo Zeymer, in der Imkerei erschienen und folgten, mit Regenschirmen ausgerüstet, der Führung des seit über 50 Jahren tätigen Imkers. "Bienen haben in ausgehölten Bäumen gelebt. Als der Mensch sich die Bienen zunutzen machte, mussten solche Bäume gefunden werden. Da die aber meist weit auseinander standen, wurden Bäume ausgehölt, und das war sehr mühsam", führte er unter anderem zur geschichtlichen Entwicklung aus.

Bienenwagen, Bienenkörbe und verschiedene Bienenkästen wurden erklärt und begutachtet. An der letzten Station erklärte er den Aufbau der Waben mit Rähmchen und Trennwand. Erstaunt zeigten sich die Gäste, als sie erfuhren, dass eine volle Wabe rund zwei Kilogramm wiegt. "Ach übrigens, was gerade um sie herumfliegt, sind Wespen, meine Bienen tun so etwas nicht", meinte er schmunzelnd, bevor es in den Verarbeitungsraum ging. "Ich mache die Arbeit an der Biene, meine Frau Irena ist für die Verarbeitung zuständig. Sie entdeckelt die Waben und schleudert sie in unserer modernen Schleuder", erfuhren die Gäste. Und während er die Verarbeitung erklärte, setzte seine Frau das Gesagte in die Tat um.

"Warum ist mancher Honig flüssig und anderer fest?", wollte ein Gast wissen. Als Antwort erfuhr er, dass Honig eigentlich unendlich haltbar ist, in Europa aber immer fest wird. "Der eine schneller, der andere langsamer. Wenn er flüssig ist, ist er entweder ganz frisch oder er wurde aufgewärmt", verriet Hartmut Trautvetter.

Mit einigen Ausführungen über die Bedeutung der Bienen in der heutigen Zeit und den Appell, auch zum Imker zu werden, ging die informelle und interessante Führung dem Ende entgegen, und die Gäste konnten sich vom Geschmack des Honigs verwöhnen lassen.

Wenn Hartmut Trautvetter durch seinen Bruder die Liebe zu den Bienen entdeckt hatte, war er für seinen Sohn Jörg das Vorbild, denn auch er ist leidenschaftlicher Imker und wird in die Fußstapfen vom Vater treten.