Tradition Warum Osterwiecker Ortsteil diesem Krippenspiel entgegenfiebert
Die Aufführung in Göddeckenrode findet wieder unter freiem Himmel und mit lebenden Tieren am vierten Adventssonntag, 22. Dezember, statt.
GÖDDECKENRODE. - Das westlichste Dorf von Sachsen-Anhalt ist bekannt für seine außergewöhnliche Aufführung des Krippenspiels. Seit 1995 findet es in Göddeckenrode unter freiem Himmel an der alten Pfarrscheune gegenüber der Kirche statt, stets von den Kindern des Dorfes vorgetragen. Eigentlich jetzt im 30. Jahr. Aber eben nur eigentlich.
Die Corona-Pandemie ließ die Aufführungen von 2020 bis 2022 ausfallen. Im dritten Coronajahr war sogar schon alles vorbereitet gewesen, dann hatte sich aber das Infektionsgeschehen wieder derart zugespitzt, dass kein Krippenspiel möglich war. Und voriges herrschte ein Unwetter mit Sturm und Regen, so dass zur Sicherheit nochmals alles abgesagt wurde. Dabei hatten sich viel mehr Kinder, als das Stück mit seinen 15 Rollen eigentlich zu bieten hat, gemeldet. Aber zusätzliche Statistenrollen hätten sich gefunden.
Für viele Menschen hat dieses Göddeckenröder Krippenspiel eine Art Kult-Status erreicht. In den Anfangsjahren hatte es sogar drei Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit gegeben.
Fünf Jahre also ist es seit dem letzten Krippenspiel her. Jenes 2019 war ein ganz besonderes gewesen, fand es doch im 25. Jahr statt und waren aus diesem Anlass die Kinder der ersten Jahre, nun als Erwachsene, nochmals in die Rollen und Kostüme geschlüpft.
Am Sonntag also der nächste Versuch für den Neustart. Seit mehreren Wochen proben die Mädchen und Jungen aus Göddeckenrode sowie den Nachbardörfern Wülperode, Suderode und Isingerode gemeinsam mit Carsten Hörsting. „Es sind viele Kinder dabei, die kennen diese Aufführungen noch gar nicht“, berichtete er. Weil sie vor fünf Jahren noch zu klein gewesen waren.
Carsten Hörsting hatte die Tradition 1995 begründet, das Drehbuch ist seitdem unverändert geblieben. Ebenso wie die Kulisse, die frühere Pfarrscheune in der Kirchstraße, die für diesen Abend die Herberge von Bethlehem ist. Davor sitzen (auf Strohballen) oder stehen die Zuschauer und werden auch dieses Jahr Tiere im Stall sehen. Voraussichtlich zwei Esel und ein Pony. Hörsting freut sich, dass es dafür immer wieder Unterstützung gibt.
Am Sonntag um 16.30 Uhr beginnt die Vorstellung. Aber die Göddeckenröder laden schon vorher ein. Bereits ab 15 Uhr wird auf dem Dorfplatz ein kleiner Weihnachtsmarkt geöffnet sein. Mit Essen und Getränken und auch der Gelegenheit, noch ein Weihnachtsgeschenk zu erwerben.