Posaunenchor Bläser planen Reise in die USA
Verbindungen möchte der Nordgermersleber Posaunenchor in die USA aufbauen. Geplant ist eine Konzertreise nach Michigan.
Nordgermersleben l Gemeinsam mit Freunden möchte der Nordgermersleber Posaunenchor im Oktober des kommenden Jahres eine Konzertreise in die USA unternehmen. Die Vorbereitungen sind angelaufen. So fand jüngst in der Nordgermersleber Kirche die erste Sonderprobe des „Nordgermersleber Posaunenchors & Friends“ statt. Für die Konzertreise verstärken Musiker aus der Region den Posaunenchor.
Zum Start des Projekts drückte Otto Harms, der seit zehn Jahren die Gastkonzerte des Blue Lake Summercamp aus Michigan (USA) in Hundisburg organisiert, seine Freude aus, dass erstmals ein Ensemble aus der Region zum Gegenbesuch nach Michigan aufbrechen wird. Bereits im Frühjahr haben Otto Harms, Chorleiter Heinzel und Sprecherin Heidrun Trittel den Kontakt mit den Partnern in den USA geknüpft.
Die Verwaltung des Blue Lake Summercamp organisiert die Konzerte in Michigan und den Nachbarstaaten Wisconsin, Illinois, Ohio und Indiana, sowie die Unterkunft und die Verpflegung. Die Konzerte werden in Kirchen, Schulen und anderen öffentlichen Räumen stattfinden. Die Unterbringung erfolgt in Gastfamilien.
Vor der Konzertreise wird eine Blue Lake Combo Hundisburg besuchen. Der Posaunenchor wird das Treffen nutzen, um ein erstes gemeinsames Konzert zu spielen. Dieses ist für den 1. Juli 2017 um 18 Uhr terminiert. Während des Besuches in Michigan erfolgt dann ein weiteres gemeinsames Konzert im Großraum Detroit.
Trotz der kostenfreien Unterbringung rechnet die Sprecherin des Posaunenchores, Heidrun Trittel, für die Flugkosten, den Tourbus und Versicherungen mit Aufwendungen in Höhe von etwa 45 000 Euro. „Wir hoffen sehr auf Unterstützung aus diversen Förderprogrammen, aber wir wissen auch, dass in Zeiten wie diesen die Gelder für solche Vorhaben nicht im Überfluss vorhanden sind. Darum setzen wir auch auf Sponsoring durch Unternehmen der Region und private Spenden“, erklärte sie und verwies auf das Spendenkonto, das der Posaunenchor eingerichtet hat (siehe grüner Kasten).
Nachdem Otto Harms die Idee für die Konzertreise bereits Ende des vergangenen Jahres an den Chorleiter Stefan Heinzel herangetragen hat, hatte dieser zunächst Zweifel: Der Posaunenchor ist in den knapp 50 Jahren seines Bestehens noch kein vergleichbar großes Projekt angegangen. Die eindeutigen und begeisterten Rückmeldungen der Musiker gaben dann aber die Richtung vor. „Das ist eine Riesenchance und wird ein großartiges Erlebnis für alle Beteiligten“, ist sich Heinzel mittlerweile sicher.
Die Reiseplanung nimmt immer mehr Gestalt an: Die Konzertreise mit rund 30 Blechbläsern unter dem Motto „500. Jahrestag der Reformation“ in die USA ist vom 1. bis zum 14. Oktober 2017 geplant. Als Botschafter aus dem Kernland der Reformation wird der Posaunenchor das kulturelle Erbe von 500 Jahren Kirchenmusik erklingen lassen, aber auch bedeutende Musiker und Komponisten, die ihren Wirkungsbereich im heutigen Sachsen-Anhalt hatten, musikalisch vorstellen. Daher hat der Posaunenchor neben Liedern von Martin Luther bewusst Werke von Heinrich Schütz, Johann Hermann Schein, Georg Philipp Telemann, Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach in das Repertoire aufgenommen.
Daneben werden auch zeitgenössische Kirchen- und Unterhaltungsmusiken sowie typische deutsche Volkslieder gespielt. Über die Musik möchte der Posaunenchor seinen Beitrag zum Erhalt der Traditionen und zur Völkerverständigung leisten.
„Die Tradition der ehrenamtlichen Posaunenchöre ist eine kulturelle Besonderheit in Deutschland. Hier wirken generationsübergreifend Bläserinnen und Bläser aller Altersklasse zusammen“, erklärte Stefan Heinzel. In dem erweiterten Posaunenchor spielen sowohl acht Kinder und Jugendliche ab zehn Jahre, als auch über 70-jährige Senioren mit. Gegenseitige Wertschätzung und christliche Werte zeichnen das Zusammenspiel im Posaunenchor aus.