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Fest Bülstringen feiert Kürbisfest

Bülstringen im Ausnahmezustand: Das 14. Kürbisfest zog wieder Hunderte von Besuchern in und durch das Dorf.

Von Carina Bosse 04.10.2017, 01:01

Bülstringen l „Zauberhaft. Das ganze Dorf hätte einen Preis verdient.“ Bülstringens Bürgermeister Sven Fahrenfeld zitierte einen Besucher des 14. Kürbisfestes, bevor am Sonntagabend die Siegerehrung anstand. Auf dem Lindenplatz hatten sich Einwohner und Gäste versammelt und warteten gespannt auf das Abstimmungsergebnis, während der traditionelle Kürbismann sein lustiges Unwesen auf dem Lindenplatz und am Begegnungszentrum trieb.

Weil aber nun mal nur einer gewinnen kann, hatten sich die Organisatoren darangemacht, das Besuchervotum auszuzählen. Gute 1000 hatten sich an der Abstimmung beteiligt. Dabei war auch oben genanntes Zitat entdeckt worden.

Daniela Huchel hatte sich erneut den Titel der Kürbiskönigin mit kunstvollen Schnitzereien erobern können. 217 Stimmen gingen auf ihr Konto. Mit 147 Stimmen hoch in der Gunst stand aber auch die Biberburg von Günther Deumeland. Er war sogar bei einem Tierpräparator gewesen, um sich echte Biberzähne anzusehen, berichtete der leidenschaftliche Kürbisfest-Teilnehmer. Dann hatte er die Zähne detailgetreu aus Holz nachgebaut. Eine ganze Biberfamilie hatte am Wasserlauf auf dem Lindenplatz Einzug gehalten samt Bau und gefälltem Baum.

Das zauberhafte Treiben auf Schloss Hogwarts hatte Evelyn Deumeland vor ihrer Haustür in einer großen Landschaft thematisiert. Das brachte ihr 120 Stimmen und damit Platz 3 ein. Sie zeichnete aber auch für die Angellandschaft auf dem Lindenplatz verantwortlich, die vom Regenwurm bis zum Aal das pure Anglerglück darstellte. Für die braunen Regenwürmer hatte Evelyn Deumeland tatsächlich ein Jahr lang Kürbisse der Sorte Herkusleskeule aus dem Garten ihres Schwiegervaters aus der letzten Ernte getrocknet, gehegt und gepflegt. Was jetzt aussah, wie Holzäste waren also auch Kürbisse.

Die drei Sieger standen eigentlich nur stellvertretend für die vielen phantasievollen Kreationen, die überall im Ort die Blicke auf sich zogen. Vom Märchen über die Jahreszeiten, das bayrische Oktoberfest bis hin zum bäuerlichen Treiben waren bei mehr als 50 Wettbewerbsteilnehmern vielfältige Ideen in die Tat umgesetzt worden. Ganz zu schweigen von den vielen kleinen Details aus der Natur, mit denen sich nahezu das ganze Dorf geschmückt und geputzt hatte. Überall konnten die Spaziergänger Kürbis-Schnitzereien und -Malereien entdecken.

Darum war es Sven Fahrenfeld auch ein wichtiges Anliegen, allen Beteiligten zu danken, die das Kürbisfest zu dem machen, was es bei all der Arbeit ist, ein Fest der kreativen Phantasie, der Freude und der Gemeinschaft. Bei aller wochenlangen Arbeit, die in der Vorbereitung steckte: „Das hat Spaß gemacht“, sagte das Gemeindeoberhaupt, weil viele Einwohner einfach mitgezogen hatten, kreativ waren und auch als Helfer aktiv.

Am Sonntagnachmittag herrschte Ausnahmezustand in Bülstringen, denn die Straßen waren bevölkert wie in einer Großstadt. Die ausgeschilderten Parkplätze reichten längst nicht aus. Die Straßen wurden bis weit hinter die Ortsausgänge ebenfalls zum Parken benutzt. Mehrere Einwohner hatten kleine Stände aufgebaut, an denen es zum Beispiel Kürbissuppe oder Getränke wie Bowle gab. Dort bildeten sich meist große Menschentrauben, die verweilten, um sich über das bereits Gesehene auszutauschen.

Auch im Begegnungszentrum am Zernitzer Weg wartete das Kürbiscafé auf Besucher. Viele fleißige Frauen hatten im Vorfeld Kuchen gebacken, der auf dem Buffet ein abwechslungsreiches Bild abgab.

Am Begegnungszentrum endete auch der Fackel- und Lampionumzug zum Abschluss des Kürbisfestes, der von der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr Bülstringen abgesichert wurde.