Corona Die Kita in den eigenen vier Wänden
Landkreis Börde: Wie die Haldensleber Einrichtungen die Kleinsten Zuhause bei Laune halten.
Haldensleben l Seit dem zweiten Lockdown sind die Haldensleber Kitas auf die Notbetreuung vor Ort eingerichtet. Mehrere Einrichtungen bestätigen, dass trotzdem knapp über 50 Prozent der Kinder in den Einrichtungen betreut werden. Um die Kleinsten im „Homeoffice“ aus der Ferne bei Laune zu halten, sind die Erzieher erneut kreativ geworden.
In der Kita Birkenwäldchen in Satuelle werden beispielsweise digital Arbeitsblätter angeboten, die Zuhause ausgedruckt und bearbeitet werden können. „Wir wollen den Kindern etwas anbieten. Mit den Arbeitsblättern sollen sie die Corona-Zeit reflektieren“, erklärt Einrichtungsleiterin Cornelia Schmidt. Dabei sollen die Kinder beispielsweise beschreiben, wie sie sich in dieser Zeit gefühlt haben, was sie gegen Langeweile Zuhause getan haben oder was sie in der Corona-Zeit gelernt haben. Diese Materialien sollen die Kinder dann nach dem Lockdown mitbringen und in ihren persönlichen Hefter einfügen.
Auch die größte Einrichtung Haldenslebens, die Kita Max und Moritz, hat sich Gedanken gemacht, wie sie die Kinder Zuhause sinnvoll beschäftigen. Dafür wurden Umschläge mit Geschichten, Liedern oder auch Bastelanleitungen gepackt, die die Eltern sich nun zu bestimmten Zeiten in der Einrichtung abholen können. Ziel ist es, dass die Kleinen ihre Zuhause entstandenen Werke sammeln und sie nach dem Lockdown mitbringen. „Das Recht auf Bildung haben auch die Kinder, die derzeit Zuhause sitzen“, betont Leiter Henrik Hoffmann. Dabei weiß die Einrichtung den Kinderschutzbund Börde als Partner an seiner Seite.
Digitale Ideen hat beispielsweise die Kita Regenbogen im ersten Lockdown umgesetzt. Dabei wurden kurze Videoclips in der Kita gedreht, in der eine Stoffpuppe namens Paul den Kindern aus dem Alltag der Kita berichtet hat. Damit liebäugelt Leiterin Christine Schulte auch jetzt, doch die Umsetzung sei derzeit technisch schwierig. Deswegen gibt es für die Kinder ab kommender Woche die Möglichkeit, mit Erziehern und Freunden zu telefonieren. „Wir wollen wissen, was die Kinder bewegt und ihnen die Möglichkeit geben, mit ihren Freunden hier in der Einrichtung zu reden“, sagt Christine Schulte.
Auf diesen kurzen Draht zu Eltern und Kindern setzt auch die Kita Märchenburg. Laut Einrichtungsleiterin Sandra Brückner werden die Kinder Zuhause telefonisch kontaktiert, wenn sie ihre Freunde vermissen oder Redebedarf besteht. Gemeinsame Ständchen am Telefon gehören zum Geburtstag seit Mitte Dezember ebenfalls dazu. „Dieses Netzwerk ist wichtig, da Eltern die Gleichaltrigen in der Kita nicht ersetzen können und auch Rat bei uns finden“, sagt sie.