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Wolfgang Lippert in Flechtingen Entertainer „Lippi“ plaudert aus seinem Leben

Wolfgang Lippert alias „Lippi“ plaudert im Flechtinger Kurhaus ungezwungen aus seinem Leben. Warum ihm dabei die Calvörderin Frauke Ueckert zur Seite steht.

Von Carina Bosse 15.10.2024, 10:45
Mit „Ich glaub, es geht schon wieder los“ heizte der Sänger dem Publikum ein.
Mit „Ich glaub, es geht schon wieder los“ heizte der Sänger dem Publikum ein. Foto: Carina Bosse

Flechtingen - Er kann Autos reparieren, Kaffee kochen, Hof fegen, singen (als Kind sicher unter dem Tisch, später hinter, dann auch – eher zufällig – auf der Bühne), tanzen, schreiben, moderieren und erzählen: Wolfgang Lippert. Mit „Wetten, dass… Erna kommt?!“ und „Lippi-Bekenntnisse“ gibt es sogar zwei Biografien über das Leben des 1952 in Berlin-Kaulsdorf geborenen Entertainers.

Daraus trug er Sonntagabend im ausverkauften Flechtinger Kurhaus Episoden seines Lebens, Momente mit Prominenten und auch Fettnäpfchen auf seinen Wegen vor. Aber nicht etwa allein. Er hatte „Erna“ mitgebracht. Der 1983 erschienene und von Arndt Bause komponierte Titel „Erna kommt – , eine Hommage an seine Oma, bei der er behütet aufgewachsen war – verfolgt Wolfgang Lippert bis heute noch überall hin.

Sozusagen als sein Alter Ego hatte Frauke Ueckert aus Calvörde die Rolle der Erna übernommen – und die Sympathie des Prominenten sofort im Sturm erobert. Frauke Ueckerts T-Shirt mit pinkfarbener Aufschrift „ERNA kommt“ und einem Konterfei von Wolfgang Lippert auf der Rückseite beeindruckte nicht nur ihn, sondern das ganze Publikum, wie der stürmische Applaus zur Begrüßung unter Beweis stellte.

Malte Paulin durfte „Lippi“ ansagen.
Malte Paulin durfte „Lippi“ ansagen.
Foto: Carina Bosse

Apropos Applaus: Den holte sich nämlich gleich zu Beginn des unterhaltsamen Abends Malte Paulin. Der Achtjährige aus Beendorf moderierte gemeinsam mit Kurhausleiterin Kerstin Seifert den Abend an – ganz schick in Hemd und Weste und mit eigenen Moderatorenkarten. „Das wollte ich schon immer einmal machen“, erzählte der Grundschüler, der in Erxleben „Am Schloss“ zur Schule geht und nachmittags den Hort in Beendorf besucht. Und mit eben diesem hatte Malte das Kneipp-Zentrum im Kurhaus besucht und war mit Kerstin Seifert ins Gespräch gekommen. Sie war so fasziniert von dem Jungen, dass sie ihn vom Fleck weg für die Moderation engagierte. Übrigens auch sehr zum Gefallen von „Lippi“, der Malte Selbstbewusstsein und Charme bescheinigte und ihm alles Gute wünschte. Von Kerstin Seifert gab es für Maltes Auftritt ein Flugzeug, denn seine Mutti hatte ihr verraten, dass er ein Fan von Flugzeugen sei.

Doch zurück zum eigentlichen Star des Abends Wolfgang Lippert und zu Frauke Ueckert. Beide lasen abwechselnd Texte aus den Biografien, fielen aber auch das eine oder andere Mal ins freie Erzählen oder spontane Kommentieren. „Eben ein Mann für alle Fälle“, entgegnete zum Beispiel Frauke Ueckert auf die Erzählung von Wolfgang Lippert, was er als Mitarbeiter für Technik und Organisation so alles beim Gerd-Michaelis-Chor hinter der Bühne zu tun hatte und wie er so für einen erkrankten Tenor einsprang und erstmals nicht mehr unter dem Tisch, sondern auf einer Bühne sang.

Wolfgang Lippert im Kurhaus Flechtingen - Frauke Ueckert liest den Part von „Erna".
Wolfgang Lippert im Kurhaus Flechtingen - Frauke Ueckert liest den Part von „Erna".
Foto: Carina Bosse

„Was für ein offener, toller Mensch, der sich einbringt und sich engagiert“, lobte Wolfgang Lippert seine Assistentin Erna an diesem Abend. Und wer Frauke Ueckert kennt, der weiß, wie recht er damit hatte. Schon in den ersten paar Minuten in der Garderobe waren sich die beiden sympathisch, outeten sich, Helga-Hahnemann-Fans zu sein, was beide ebenfalls verbindet. Begeistert zeigte sich Wolfgang Lippert auch über die herzliche Begrüßung mit Schnittchen, Keksen und Getränken im Kurhaus. Das sei längst nicht überall so.

Als dann das ganze Publikum mit ihm zu „Ich glaub, es geht schon wieder los“ in den Gesang einstieg, war für „Lippi“ klar, in Flechtingen kennt und schätzt man sein Multitalent. Der gelernte Kfz-Mechaniker ist übrigens leidenschaftlicher Autofahrer und kam so in seinem Wagen auch allein nach Flechtingen. Den Rückweg trat er jedoch erst nach einer Nacht im Hotel Behrends in Haldensleben an.