Saisonende Fliegende Boote landen an Land
Die Haldensleber Sportbootfreunde haben das Ende der diesjährigen Saison eingeläutet.
Haldensleben l Geschäftiges Treiben herrscht am Sonnabendfrüh im Haldensleber Sportboothafen. Immer mehr Sportbootfreunde treffen schon zeitig ein. Sie alle warten auf den großen Kranwagen. Denn der soll an diesem Tag ihren Liebling an den Haken nehmen und aus dem Hafen ans Trockene hieven. Zum Saisonabschluss steht nämlich wieder das sogenannte Auskranen an.
Im Herbst endet traditionell die Saison, die Sportboote werden dazu an Land geholt, auf Anhängern abtransportiert und ins „Trockendock“ gebracht. Hier werden sie überwintern und im Frühjahr dann wieder per Kran in den Sportboothafen am Mittellandkanal eingesetzt. Zwölf Boote sind am Sonnabend auf diese Art an Land gebracht worden. Weitere sollen am 28. Oktober bei der nächsten Aktion folgen.
Dieter Stittrich verfolgt am Sonnabend die Aktion ganz genau. Nicht nur, weil auch sein Sportboot aus dem Wasser kommt. Stittrich ist der neue Vorsitzende der Haldensleber Sportbootfreunde. Nachdem sein Vorgänger in diesem Jahr den Liegeplatz seines Bootes verlegt hatte, hat der Köthener, der seit Januar 2017 Mitglied im Verein ist, den Vorsitz übernommen. Und er hat sich regelrecht in Haldensleben verliebt. Das wird schnell klar, wenn man ihm zuhört. Viele Pläne und Ideen hat er, die er mit dem Verein umsetzen möchte.
„Die Menschen in Haldensleben sind so offen, freundlich und hilfsbereit. Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung ist großartig. Es macht richtig Spaß“, sagt Dieter Stittrich. Die anerkennenden Worte der Gastanleger, die in diesem Jahr im Sportboothafen Haldensleben angelegt haben, bekräftigen ihn in dieser Sicht. „Die Gäste loben die sehr schöne Anlage des Sportboothafens, den Service, den sie hier vorfinden und die wundervolle Umgebung“, weiß Stittrich aus Gesprächen und den Einträgen im Gästebuch des Hafens.
Rund 1000 Gastanleger hat der Sportboothafen in dieser Saison wieder zählen können. Vom kleineren Sport- oder Segelboot bis hin zur 16-Meter-Yacht. Dazu kommen auch noch 522 Wohnmobile, die am Hafen „vor Anker“ gegangen sind. Jahr für Jahr werden es mehr Wohnmobil-Kapitäne, die den Haldensleber Sportboothafen für einen Zwischenstopp auf ihrer Urlaubsreise ansteuern. Hier will der Verein ansetzen und Neues anbieten.
Das sind vor allem ganz praktische Dinge, die für die Wohnmobilfahrer aber wichtig sind: Eine zweite Stromsäule soll aufgebaut werden, damit die Mobile auch ordentlich versorgt werden können. Außerdem ist geplant, einen Pavillon umzubauen, um hier Toiletten einzurichten. Aus Gesprächen mit Wohnmobilfahrern wissen die Vereinsmitglieder zudem, dass auch eine Waschmaschine ein Wunsch der Gäste ist.
Ein weiterer Plan ist, den Gästen des Sportboothafens künftig auch Leihfahrräder anbieten zu können. So können sie noch komfortabler die Stadt und die Umgebung erkunden. Dafür hat der Verein bereits mit der Tourismusabteilung der Stadtverwaltung Kontakt aufgenommen. „Die Unterstützung der Stadtverwaltung ist großartig“, schwärmt der Vereinschef. Er treffe stets auf offene Ohren. Froh sind Stittrich und seine Vereinsmitglieder auch darüber, dass der Vertrag zwischen den Sportbootfreunden und der Stadt zum Betrieb des Hafens um weitere zehn Jahre verlängert worden ist.
Glücklich sind die Haldensleber Sportbootfreunde auch darüber, dass sie eine neue Hafenmeisterin gefunden haben. Uta Lippmann hat den Posten zum 1. August übernommen. Sie ist die Ansprechpartnerin für die Gastanleger, kümmert sich um die Wünsche und Probleme der Besucher, bewirtschaftet die Hafenklause. Gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern möchte sie den Sportboothafen perspektivisch auch als Ausflugsort etablieren. Ausflügler sollen hier künftig einen Stopp einlegen und gastronomisch versorgt werden können. Das zumindest hat sie sich für das kommende Jahr vorgenommen.
Für Uta Lippmann ging mit der Übernahme der Aufgabe als Hafenmeisterin auch ein ganz privater Traum in Erfüllung. Denn zum Wasser hat sie es schon immer gezogen. „Ich hatte auch in Erwägung gezogen, an die Ostseeküste zu ziehen. Nun bin ich Hafenmeisterin“, sagt sie und lacht.