Jubiläum mit Umzug und Dorffest: Ganz Belsdorf feiert seine Feuerwehr

Belsdorf. - Klein, aber oho! So präsentierte sich die Freiwillige Feuerwehr Belsdorf mit ihrem Förderverein an diesem Wochenende anlässlich des 90+1-jährigen Bestehens. Vor 90 Jahren gründete sich die Feuerwehr im Dorf, um Menschen, Hab und Gut zu schützen. Das +1 Jahr kommt obendrauf, weil sich vor einem Jahr ein Förderverein gegründet hatte, der die Arbeit der Brandschützer tatkräftig unterstützt. Zwei Jubiläen - ein Fest - für das kleine Belsdorf eine große Sache.

„Viele Aufzeichnungen aus der Vergangenheit gibt es nicht mehr“, resümiert Wehrleiter René Stottmeister, der vor gut zwei Jahren den Staffelstab von Helmut Heckroth übernommen hatte. 35 Jahre hatte er zuvor die Geschicke der Belsdorfer Kameraden geleitet.

Nach der Gründung der Wehr 1933/34 folgte zirka 1938 ein erster grüner TS-Anhänger (Tragkraftspritze), in den 1960er Jahren folgte ein roter TS-Anhänger, der bis in die 1990er Jahr im Dienst war. Viel Hand- und Muskelkraft waren noch erforderlich, um die Tragkraftspritzen zu transportieren und einzusetzen.

Das erste Fahrzeug war 1990 ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) B1000. Bis 2009 leistete das Fahrzeug der Feuerwehr gute Dienste. Zwischenzeitlich - ab dem Jahr 2000 - hatten sich die Kameraden auch daran gemacht, eine alte Feldscheune zum neuen Feuerwehrhaus am heutigen Standort auszubauen. Vieles wurde in Eigenleistung renoviert und hergerichtet.

Nach der Fertigstellung im Jahr 2002 wurde der alte Standort am Friedhof aufgegeben, obwohl ein alter TS-Anhänger dort stationiert blieb. 2009 gab es ein neues TSF-Fahrzeug, „aber immer noch keines, das wasserführend ist“, bedauerte der Wehrleiter in seiner kleinen Festansprache zur Festeröffnung. Doch das TSF leiste bis heute treue Dienste, und nicht zuletzt dank guter Zusammenarbeit mit den benachbarten Wehren wie aus Klinze, Behnsdorf oder Flechtingen konnte bisher - toi toi toi - größerer Schaden vom Dorf ferngehalten werden.

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Dank der vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Alters- und Ehrenabteilung kann die Feuerwehr bis heute auf erfahrene und einsatzbereite ehemalige Kameraden bauen, die ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

René Stottmeister blickte nicht nur in die Vergangenheit, sondern wagte auch einen Ausblick. Ziel sei es nämlich, eine Kinder- und Jugendfeuerwehr ins Leben zu rufen, um mit gut geschulten und informierten Nachwuchskräften in eine erfolgreiche Zukunft blicken zu können. Erste, erfolgversprechende Gespräche mit Eltern hätte es bereits gegeben, machte der Ortswehrleiter neugierig. Nach der beinahe einjährigen Vorbereitung auf das Fest anlässlich der beiden Jubiläen könne es nun weiter gehen mit den Bemühungen um die Kinder- und Jugendfeuerwehr.

Lars Hering, Vorsitzender des Fördervereins, würdigte die vielen Helfer und Unterstützer der Feuerwehr und zum Fest, ohne die eine solche Veranstaltung gar nicht möglich geworden wäre. Das beträfe insbesondere auch das kulturelle Leben im Dorf sowie Aktionen zum Erhalt des Dorflebens. Zu solchen Anlässen rücke Belsdorf näher zusammen.

„Ihr seid eine starke Truppe geworden“, resümierte Verbandsgemeindebürgermeister Tim Krümmling. Der Dienstherr der freiwilligen Feuerwehren hatte für Lars Hering, Sven Willi Heckroth und Max Wetteborn Beförderungen zum Gruppenführer mitgebracht.

„Nicht die Größe des Feuerwehrhauses entscheidet, sondern der Wille zum Schutz und die Bereitschaft zum Einsatz sind entscheidend für eine erfolgreiche Arbeit“, sagte Mirko Buttgereit, Bürgermeister der Gemeinde Flechtingen. In diesem Sinne fand er lobende Worte für die Belsdorfer Kameraden. Diese hatten einen bunten Tag für Einwohner und Gäste organisiert. Verschiedene Aussteller wie die Jäger und die Jagdgenossenschaft sowie das Forstamt hatten aufgebaut. Die Kinder aus der „Villa Sonnenschein“ in Behnsdorf brachten ein tolles Programm zur Aufführung.

Befreundete Feuerwehren aus Haldensleben, Behnsdorf, Bülstringen, Flechtingen und Klinze hatten nicht nur ihre Technik mitgebracht, sondern auch Glückwünsche und die Bereitschaft, beim Löschangriff an den Start zu gehen. Die Pokale dafür hatte der Landtagsabgeordnete Tim Teßmann spendiert. Zuvor hatte sich jedoch noch ein Festumzug durch das Dorf formiert.