Katastrophenschutz Haldensleber Feuerwehren können wieder üben
Die Corona-Pandemie hat auch die Haldensleber Sicherheitskräfte in ihrer Arbeit eingeschränkt. Eineinhalb Jahre konnten Feuerwehren nur eingeschränkt üben. Jetzt geht es wieder los.
Haldensleben - Die Corona-Pandemie schränkte auch die Feuerwehren bei der Ausbildung ihrer Kameraden stark ein. Jetzt können sie wieder üben, holen die Fahrzeuge aus den Hallen und rollen die Schläuche aus.
Mittwochs spritzt nun beispielsweise bei der Haldensleber Stadtfeuerwehr wieder das Wasser aus den Schläuchen. Mit den niedrigen Inzidenzwerten können sich die Kameraden wieder treffen. Dennoch müssen sich alle vor dem Dienst in einer Teilnehmerliste eintragen. „So wissen wir im Fall der Fälle, wer hier war“, sagt Feuerwehrmann Patrick Görke. Viele der Kameraden seien schon geimpft. „Ich wollte ihnen das auf alle Fälle anbieten“, erklärt Stadtfeuerwehrleiter Frank Juhl.
Mit der Corona-Pandemie sei es sehr ruhig gewesen, berichtet Patrick Görke. „Es hat weniger größere Einsätze gegeben, da die Leute viel zu Hause waren“, berichtet Görke. Im Gegenzug hätten sie öfters für Türöffnungen ausrücken müssen, wenn sich Anwohner um ihren Nachbarn Sorgen gemacht hätten.
Nun geht es neben Einsätzen auch wieder intensiv mit Übungen los. Vieles muss aufgefrischt werden und es gibt zudem neue Geräte, die ausprobiert werden müssen. Görke erzählt: „Wir behandeln bei den Übungen immer ein Thema und haben verschiedene Stationen, die nach 45 Minuten durchgewechselt werden.“
An diesem Tag werden spezielle Löschgeräte sowie zwei verschiedene Modelle Schlauchträger ausprobiert. Eine Gruppe beschäftigt sich gerade mit den Wasserwerfern, den sogenannten Monitoren. Kaum sind die Schläuche angeschlossen, schießt die Wasserfontäne Meter hoch in die Luft. „Die haben eine größere Wurfweite und sind gerade für Einsätze wie Waldbrände wichtig, wenn wir nicht nah genug an das Feuer herankommen“, erklärt Görke.
Schlauchträger für leichten Transport
Die andere Truppe probiert gerade zwei Modelle von Schlauchträgern aus. Dabei handelt es sich um ein Hilfsmittel, das es den Einsatzkräften erleichtert, die Schläuche platzsparend zu transportieren. „Bei dem einen Modell ist der Schlauch mit Gurten zusammengebunden. Wenn das Wasser durch den Schlauch läuft, platzen die Gurte auf“, erzählt Patrick Görke. Eine große Erleichterung, denn so könne man den Schlauch beispielsweise gut durch enge Treppenhäuser zum Einsatzort tragen.
Es sei schwierig und herausfordernd gewesen, alle Kameraden zusammenzuhalten, erzählt der Feuerwehrmann. Nun sind alle froh, dass wieder geübt werden kann. Aber auch die Gemeinschaft, wie ein Grillabend nach dem Dienst, habe sehr gefehlt.
Bei der Uthmödener Feuerwehr geht es ebenfalls mit den Einsatzübungen los, wie Ortswehrleiter Matthias Brust-Meiser berichtet. „Bei uns ist die Teilnahme am Dienst momentan freiwillig“, erklärt er. Das hänge mit dem notwendigen Corona-Test zusammen und deshalb kämen momentan weniger Kameraden. „Wir machen jetzt viel draußen und wiederholen das, was im letzten Jahr zu kurz gekommen ist“, erklärt der Ortswehrleiter.
Neue Kameradenin Uthmöden
Trotz der schwierigen Zeit habe es Grund zur Freude gegeben: Der Uthmödener Feuerwehr hätten sich vier neue Kameraden angeschlossen, die im Februar ihre Grundausbildung absolvierten.
Der stellvertretende Ortswehrleiter Steven Berg aus Wedringen kann ebenfalls von einer neuen Kameradin berichten. „Eigentlich ist es eine ,alte' Kameradin, die nach einigen Jahren wieder zurückkommt.“
Insgesamt sei im vergangenen Jahr bezüglich Übungen und Lehrgängen alles zu kurz gekommen, erzählt Berg. Dazu gehöre beispielsweise auch die Atemschutzausbildung, die einmal im Jahr absolviert werden muss. „Jetzt müssen wir viel nachholen und zusätzlich den normalen Dienst machen“, so Berg. Die Kinderfeuerwehr sei ebenfalls schon fleißig und leistete bereits zum dritten Mal ihren Dienst.
Das Gute sei gewesen, dass man sich in Wedringen nicht aus den Augen verloren habe. Teilweise habe man sich ja trotzdem im Kleinen treffen können. „Aber gerade unsere älteren Mitglieder freuen sich jetzt am meisten. Sie gehörten ja zur Risikogruppe und sind jetzt sehr glücklich, dass wir uns wieder treffen können.“