Location für Hochzeit in der Börde Heiraten im Schloss Dorst
Viele Stunden haben Bewohner von Dorst gearbeitet, um das Schloss im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. Seit langem kämpfen drei Herren dafür, das Heiraten dort zu ermöglichen. Hat das lange Warten nun ein Ende?

Dorst/Flechtingen. - Standesamtliche Eheschließungen sind in der Verbandsgemeinde Flechtingen bereits im Trauzimmer des Verwaltungssitzes in Flechtingen, im Bürgersaal in der Außenstelle in Calvörde, im Eheschließungszimmer des Schlosses II in Erxleben, im Kaminzimmer des Schlosses in Altenhausen und im „Blauen Salon“ des Kurhauses in Flechtingen möglich.
Gut ausgelastet sind nach den Informationen aus der Verwaltung die Trauzimmer des Verwaltungssitzes in Flechtingen und im Kaminzimmer vom Schloss Altenhausen.
Mit den bereits gewidmeten Trauzimmern ist die Verbandsgemeinde Flechtingen eigentlich gut ausgestattet. Und doch kämpfen insbesondere drei engagierte Männer seit mehr als zwei Jahren darum, dass im Gutsherrenhaus, das sie liebevoll „unser Schloss“ nennen, Eheschließungen durchgeführt werden können: Manfred Franke, Wolfram Materne und Ingo Springborn. „Das Herrenzimmer erfüllt alle Voraussetzungen“, sind sich die drei guten „Schlossgeister“ sicher.
Gutsherr ließ Schloss bauen
„Das Schloss ist ein außergewöhnliches, historisch und kulturell bedeutsames Gebäude. Der Vorgängerbau wurde im Jahr 1863 errichtet“, erklärt Franke. „Das heutige Gebäude ist 1922 bis 1923 unter den damaligen Gutsbesitzern Paul und Margarete Fischer entstanden“, ergänzt Materne. Aus dieser Zeit stammt auch das Herrenzimmer, das in altem Glanz erstrahlt.
Lange hatten die Arbeiten dazu gedauert. Mitglieder einer Interessengemeinschaft und deren Freunde arbeiteten in vielen Stunden ehrenamtlich, um das einstige herrschaftliche Zimmer in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Das Schloss ist der Mittelpunkt im Dorfleben. Das Gebäude wird für öffentliche Veranstaltungen, Feste, Gottesdienste, Vorträge und Seniorentreffen genutzt. Es dient als Versammlungsort für die Feuerwehrleute. Außerdem befinden sich Mietwohnungen im Obergeschoss.
Seit einigen Jahren richten Dorster die Ausstellungsräume her, um so Stück für Stück ein Heimatmuseum entstehen zu lassen. Großes Ziel ist es, das Schloss vom Keller über die Etagen bis zum Dachboden erlebbar zu machen.
„Als Starterprojekt haben wir als Gemeinde Calvörde die Teilsanierung der Außenfassade, die Erneuerung der Turmdächer und den Austausch der diverser Fenster des Schlosses von der Lokalen Aktionsgruppe ,Flechtinger Höhenzug und Drömling’ bestätigt bekommen“, erklärt Calvördes Bürgermeister Hubertus Nitzschke (UWG). Nach seinen Ausführungen liegen die Unterlagen mit Nachforderungen zur Zeit noch beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten in Wanzleben zur Genehmigung. „Jetzt, wo eine Nutzungsvereinbarung zwischen der Gemeinde Calvörde und der Verbandsgemeinde Flechtingen geschlossen wurde, steht der Widmung des Herrenzimmers als Trauzimmer nichts mehr entgegen“, so Nitzschke. Er moniert aber, dass die Nutzungszeit von April bis Oktober begrenzt sei. „Nach Aussage des Verbandsgemeindebürgermeisters soll es Ausnahmen geben. Es könnten selbstverständlich auch außerhalb der Zeiten Termine vereinbart werden“, so Calvördes Gemeindechef.
Einstimmig grünes Licht
„Die Mitglieder des Verbandsgemeinderates hatten dem Antrag der Gemeinde Calvörde bei der vergangenen Sitzung in Flechtingen bereits befürwortet. Nun gilt es, mit der Bestätigung des Nutzungsvertrages der Widmung des Herrenzimmers als Trauzimmer zu zustimmen“, erklärt Verbandsgemeindebürgermeister Tim Krümmling. Einstimmig gab der Rat grünes Licht.
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Nach Krümmlings Ausführungen werden die entsprechenden Unterlagen nun beim Landkreis Börde eingereicht. „Es ist ein guter Tag für Dorst“, freuen sich die drei Hauptinitiatoren. Die engagierten Herren schwärmen vom Ambiente des Schlosses und sind gespannt, wer sich nun als erstes Paar traut.