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Stadtverwaltung Im Bürgerbüro Haldensleben sind Termine drei Wochen im Voraus ausgebucht

Noch immer sind die Öffnungszeiten des Bürgerbüros in Rathaus Haldensleben eingeschränkt. Wer einen Termin benötigt, um einen Personalausweis oder Reisepass zu beantragen, muss längere Wartezeiten in Kauf nehmen.

Von Jens Kusian Aktualisiert: 10.08.2021, 16:36
Kristin Küppert von der Haldensleber Stadtverwaltung am Fingerabdruckscanner. Die Abdrücke werden seit 2007 für einen neuen Reisepass und seit dem 1. August dieses Jahres auch für einen neuen Personalausweis benötigt.
Kristin Küppert von der Haldensleber Stadtverwaltung am Fingerabdruckscanner. Die Abdrücke werden seit 2007 für einen neuen Reisepass und seit dem 1. August dieses Jahres auch für einen neuen Personalausweis benötigt. Jens Kusian

Haldensleben - Ohne Termin läuft im Haldensleber Bürgerbüro derzeit gar nichts. Und die Wartezeiten sind nicht gerade kurz. Wer einen Termin im Internet bucht, weil ein neuer Personalausweis oder Reisepass benötigt wird, muss sich etwa zwei bis drei Wochen gedulden, bis er sein Anliegen persönlich im Rathaus vorbringen kann.

Wegen der noch immer geltenden Kontaktbeschränkungen sind nur drei der vier Arbeitsplätze im Bürgerbüro besetzt. Dazu kommt, dass wegen der gesetzlichen Vorgaben gerade im Meldewesen die vor- und nachgelagerten Arbeiten zugenommen haben. „Diese Zeit fehlt dann im direkten Bürgerkontakt, und so entstehen Wartezeiten“, sagt Stadt-Pressesprecher Lutz Zimmermann.

Andere müssen noch länger warten

Gerade die Nachmittagstermine dienstags und donnerstags sind begehrt. Hier ist aktuell unter drei Wochen Wartezeit kein Termin zu haben. Sie werden vorrangig von Berufstätigen gebucht. „Wenn der Bürger tagsüber aber zeitlich flexibel ist, geht es auch früher“, weiß der Pressesprecher.

Die lange Wartezeit sei aus Sicht der Bürger ungewohnt, würde sich aber noch im Rahmen halten, so seine Meinung. Der Blick in die Nachbarregionen gibt ihm dabei recht. So sind Termine zur Beantragung eines Personalausweises oder Reisepasses in Magdeburg nicht in den nächsten acht Wochen zu bekommen. Der nächste freie Termin, den Wolmirstedt dafür per Online-Reservierung anbietet, ist sogar erst der 3. Dezember. Wanzleben ist dagegen mit gut 10 Tagen Wartezeit recht zeitnah aufgestellt.

Die Wartefristen seien durchaus ein generelles Problem, schätzt Zimmermann ein. Allerdings hätte die feste Terminvergabe auch Vorteile. „Viele Bürgerinnen und Bürger reagieren positiv darauf, dass sie zwar einen Termin vereinbaren müssen, ihr Anliegen dann aber ohne Wartezeit schnell erledigen können“, so seine Erfahrungen. In dringenden Fällen sei es jedoch auch möglich, außerhalb der Sprechzeiten Termine vergeben. „Diese Termine werden ausschließlich telefonisch vereinbart“, betont der Pressesprecher.

Auf „gut Glück“ bringt kein Glück

Doch nicht für jedes Anliegen wird ein Termin benötigt. So gibt es beispielsweise für eine Meldebescheinigung, für das Um- und Abmelden von Hunden oder für das Beantragen eines Bewohnerparkausweises Formulare, die auf der Internetseite der Stadt abrufbar sind. Sie können ausgefüllt einfach schriftlich eingereicht werden.

Nicht bewährt habe sich Spontanität, meint Zimmermann. „Einfach im Bürgerbüro vorbeizukommen oder auf gut Glück zu warten, hat meistens keinen Erfolg.“ Allerdings können die Bürger jederzeit anrufen oder im Terminvereinbarungstool online nach freien Terminen schauen. Da kann es schon einmal sein, dass kurzfristig ein Termin frei ist. „Vorausgesetzt, gebuchte Termine werden auch abgesagt. Das ist leider nicht immer der Fall“ so Zimmermann weiter.

Fingerabdruck für Personalausweis

Übrigens: Wer einen neuen Personalausweis beantragt, der muss seit dem 1. August auch seine Fingerabdrücke hinterlegen. Mit der neuen Regelung setzt Deutschland eine Verordnung der Europäischen Union um, die die Sicherheit der Personalausweise erhöhen soll. Dafür werden künftig zwei Fingerabdrücke im Chip des Ausweises gespeichert.

Da dies bereits seit dem 1. November 2007 Pflicht im Reisepass ist, verfügt jeder Arbeitsplatz im Bürgerbüro über einen Fingerabdruckscanner. Diese wurden den Passbehörden von der Bundesdruckerei seinerzeit kostenlos bereitgestellt. „Die Fingerabdrücke werden in unserem System zum Antragsteller nur so lange gespeichert, bis das Dokument in der Bundesdruckerei produziert ist. Danach werden die Fingerabdrücke gelöscht“, versichert Lutz Zimmermann.