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Sommermusikakademie Hundisburg Jubel und Applaus zum Einstand des neuen Dirigenten

Die 31. Sommermusikakademie Schloss Hundisburg ist Geschichte. An 14 Festivaltagen waren insgesamt 13 ausverkaufte Veranstaltungen an 11 verschiedenen Orten zu erleben. Zudem hat sich das Festival für die Zukunft zum Teil neu aufgestellt.

11.08.2023, 14:15
Wie gewohnt gab das internationale Akademieorchester sein Abschlusskonzert auf Schloss Hundisburg in der ausverkauften Schlossscheune.
Wie gewohnt gab das internationale Akademieorchester sein Abschlusskonzert auf Schloss Hundisburg in der ausverkauften Schlossscheune. Foto: Thomas Lein

Hundisburg/Oschersleben - vs/jk

Mit dem Gastkonzert des Internationalen Akademieorchesters in Oschersleben endete die 31. Sommermusikakademie (SMA) Schloss Hundisburg. Der bejubelte Abschlussapplaus steht stellvertretend auch für eine erfolgreiche erste Saison der Sommermusikakademie unter der neuen künstlerischen Leitung von Friedrich Praetorius.

Erneut verwandelte sich das Schloss Hundisburg vom 24. Juli bis zum 8. August in einen vielbesuchten Festivalort im Herzen Sachsen-Anhalts. „An 14 Festivaltagen mit insgesamt 13 ausverkauften Veranstaltungen an 11 verschiedenen Orten wurde die 31. Sommermusikakademie ein voller Erfolg. Der neue künstlerische Leiter Friedrich Praetorius und sein Team freuten sich sehr über den Zuspruch und das Vertrauen des Publikums“, so das Resümee von Emilia Ebert, Pressesprecherin der SMA.

„Meister“ Friedrich Thiele auf 2024 dabei

Mit dem ersten Konzert, dem Meisterkurs-Podium im Haus „Aquarell“ in Haldensleben wurden die neue Ära und auch bereits die Zukunft der Akademie eingeläutet. Das Konzert stellte den erfolgreichen Abschluss des Meisterkurses für Violoncello mit Friedrich Thiele dar. Insgesamt sechs junge talentierte Cellistinnen und Cellisten erhielten vom 24. bis 27. Juli täglich mindestens eine Unterrichtseinheit, um mit dem „Meister“ Friedrich Thiele an den Details ihres Repertoires zu arbeiten. Zum Abschluss der intensiven Arbeitsphase präsentierten die jungen Musiker mit der Begleitung von Pianistin Eva Sperl am Klavier ihr erarbeitetes Programm. Als große Besonderheit präsentierten die sechs Teilnehmenden zusammen mit Friedrich Thiele dem begeisterten Publikum eine für sieben Violoncelli bearbeitete Version von „Salut d“Amour“ von Edward Elgar.

Seit 30 Jahre Unterstützung für das Festival

An den darauffolgenden zwei Festivaltagen durfte das Publikum sich abermals auf Friedrich Thiele im Konzert freuen. Im Garten des Hotel Behrens fand die beliebte „Serenade in den Gärten“ statt. Ein Grund zum Feiern, denn neben der neuen Epoche der SMA zelebriert das Hotel Behrens in diesem Jahr das 30-jährige Bestands-Jubiläum sowie auch die seit 30 Jahren andauernde Treue zur SMA. Anlässlich dieser Feierlichkeiten präsentierten die beiden diesjährigen künstlerischen Leiter des Festivals, Friedrich Praetorius und Rolf-Dieter Arens, sowie der Konzertmeister des Internationalen Akademieorchesters, Julius Maier, die Stimmführerin der Bratschen, Sarah Praetorius, und Friedrich Thiele ein buntes Kammermusik-Programm. Beim Ausgezeichneten Konzert begeisterte Friedrich Thiele dann gemeinsam mit der Pianistin Tamta Magradze im prachtvollen Hauptsaal des Schloss Hundisburg. „Das Publikum darf sich bereits jetzt auf die Wiederkehr von Friedrich Thiele im nächsten Jahr freuen, denn dann wird er als Solist gemeinsam mit dem Internationalen Akademieorchester das Konzert für Violoncello und Orchester op. 104 von Antonín Dvořák präsentieren“, kann Emilia Ebert bereits jetzt schon versprechen.

Wandelkonzerte waren einmal mehr der Höhepunkt

Besonderer Höhepunkt der Sommermusikakademie waren die seit Jahren fest etablierten und beliebten Wandelkonzerte, welche dieses Jahr in der Alten Fabrik in Althaldensleben stattfanden. Fünf Kammermusik-Ensembles des Internationalen Akademieorchesters gastierten im ehemaligen Autohaus und bespielten die einzigartigen Räumlichkeiten der ehemaligen Keramikfabrik. Von Mozart-Café über Montagehalle, bis hin zu einem ehemaligen Kino wurden die bemerkenswert ausgefallenen Orte mit einem Programm „Leipziger Geschichte“ bespielt.

Wie es zu diesem Programm kam, erklärt Friedrich Praetorius ausführlich im Mozart-Café, der ersten Station der Wandelkonzerte. Er selbst, ursprünglich aus Lutherstadt Wittenberg stammend, war Mitglied des Thomanerchores zu Leipzig und erhielt dort seine erste musikalische Ausbildung, bevor er für sein Studium nach Weimar wechselte. Die prägenden Eindrücke der musikalisch so vielfältigen und für die Musikgeschichte so bedeutenden Stadt durften natürlich in seiner ersten Saison als künstlerischen Leiter der SMA nicht fehlen und fanden in dem Programm der Wandelkonzerte, welches betitelt war mit „Leipziger Einflüsse – von Bach bis Mahler“, gute Verwendung.

Konzerte schnell ausverkauft

Das diesjährige Internationale Akademieorchester glänzte wiederholt durch seine Multinationalität und Exzellenz. Mit dem anspruchsvollen Repertoire von W.A. Mozarts Symphonie Nr. 36 „Linzer Symphonie“ und der 4. Symphonie Anton Bruckners „Die Romantische“ schafften es die 56 Musiker aus 26 Nationen innerhalb von 10 Tagen zu einem homogenen Orchesterapparat unter der Leitung von Friedrich Praetorius zu werden und das Publikum der drei Abschlusskonzerte in der Schlossscheune und in der Sankt Nikolaikirche in Oschersleben vollends in ihren Bann zu ziehen.

Wie groß das Interesse des Publikums an der 31. Sommermusikakademie war, zeigt sich auf allen Ebenen. „Durch den Online-Ticketverkauf waren die meisten Konzerte innerhalb kürzester Zeit restlos ausverkauft“, betont Emilia Ebert.

Mit dem Abschied von Rolf-Dieter Arens übernimmt Dirigent Friedrich Praetorius im kommenden Jahr auch die alleinige Küntlerische Leitung der Sommermusikakademie.
Mit dem Abschied von Rolf-Dieter Arens übernimmt Dirigent Friedrich Praetorius im kommenden Jahr auch die alleinige Küntlerische Leitung der Sommermusikakademie.
Foto: Thomas Lein

Nachdem im vergangenen Jahr der Künstlerische Leiter und Orchester-Dirigent Johannes Klumpp nach 15 Jahren Sommermusikakademie Schloss Hundisburg seinen Abschied nahm, verlässt auch mit Ende des diesjährigen Festivals ein weiteres bekanntes Gesicht Hundisburg. Der Gründer der SMA und Künstlerische Leiter Rolf-Dieter Arens verabschiedet sich endgültig aus Hundisburg und übergibt die künstlerische Leitung ab der nun kommenden Saison allein in die Hände von Friedrich Praetorius.