Kommentar Diese Rede in Süplingen ging daneben
Vielen Menschen ist es nicht egal, wenn Menschen rassistisch beleidigt werden - auch im Karneval nicht.
Süplingen l Diese Büttenrede ging deutlich daneben. In Teilen ist sie rassistisch. Das liegt zum einen daran, dass der Begriff „Neger“ heute für die meisten Menschen ein rassistisches Schimpfwort ist. Darüber hinaus werden Schwarze in der Rede zu Tieren gemacht, die Eier legen. Und deren Eier dann zertreten werden. Das ist menschenverachtend. Wer darüber gelacht hat, sollte sich fragen, ob er das auch getan hätte, wenn ihm ein Schwarzer während der Rede gegenüber gesessen hätte.
Von einigen heißt es nun gleich wieder: Das werde man doch noch sagen dürfen, hätten ja früher auch viele gemacht. Ja, kann man. Aber man muss dann das Echo von heute vertragen. Vielen Menschen ist es nämlich nicht egal, wenn Menschen rassistisch beleidigt werden, auch im Karneval nicht.
Beim Süplinger Narrenbund haben einige schon nach der Generalprobe Bedenken gehabt. Der Präsident des Narrenbundes wusste das – und hat entschieden, dass diese Rede gehalten werden darf. Danach betonte er, während der umstrittenen Rede nicht auf seinem Platz im Elferrat gewesen zu sein. Das kann man als stilles Zeichen des Protestes sehen. Es ist ein zu stilles Zeichen. Der Süplinger Narrenbund tut sich keinen Gefallen, wenn diese Büttenrede nun trotz aller Kritik so bei den fünf weiteren geplanten Prunksitzungen zu hören sein wird.