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Bundesweite Aktion „Schichtwechsel“ in der Börde Lebenshilfe-Mitarbeiter probiert die Arbeit als Haldenslebens stellvertretender Bürgermeister aus

Die Stadt Haldensleben hat sich an der bundesweiten Aktion „Schichtwechsel“ beteiligt, die Vorurteile gegenüber behinderten Menschen abbauen soll. Ein Rathaus-Mitarbeiter arbeitete einen Tag lang in einer Lebenshilfe-Werkstatt, einer von dort im Rathaus.

Von jh 16.10.2024, 10:00
Lebenshilfe-Mitarbeiter Maik Dube (li.) lässt sich die Abläufe im Haldensleber Rathaus an einem Rechner in einem Büro erklären. Der Arbeitsplatz gleicht nicht unbedingt seinem gewohnten in der Lebenshilfe-Werkstatt in Hundisburg.
Lebenshilfe-Mitarbeiter Maik Dube (li.) lässt sich die Abläufe im Haldensleber Rathaus an einem Rechner in einem Büro erklären. Der Arbeitsplatz gleicht nicht unbedingt seinem gewohnten in der Lebenshilfe-Werkstatt in Hundisburg. Foto: Stadt Haldensleben

Haldensleben - An dem Aktionstag „Schichtwechsel“, der unter anderem Vorurteile abbauen soll, haben bundesweit rund 4.200 Menschen, darunter über 2.400 Werkstattbeschäftigte mit Behinderungen, ihre Arbeitsplätze getauscht – auch in Haldensleben. So tauschten einen Vormittag lang Haldenslebens Stadtkämmerer Michael Schneidewind und Maik Dube, Beschäftigter in den Werkstätten der Lebenshilfe Ostfalen in Hundisburg, die Arbeitsplätze.

Während Michael Schneidewind in der Tischlerei an die Werkbank trat, um dort sogenannte Casani, Holzkörper für den Künstlerbedarf, herzustellen, begleitete Maik Dube den stellvertretenden Bürgermeister Oliver Karte im Rathaus und schnupperte in den Alltag in der Stadtverwaltung hinein.

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Haldenslebens Kämmerer Michael Schneidewind  (Mitte) ließ sich zunächst die Arbeit in der Werkstatt der Lebenshilfe Ostfalen in Hundisburg erläutern.
Haldenslebens Kämmerer Michael Schneidewind (Mitte) ließ sich zunächst die Arbeit in der Werkstatt der Lebenshilfe Ostfalen in Hundisburg erläutern.
Foto: Stadt Haldensleben

Tag war für beide Seiten spannend

Für beide Seiten wurde es ein spannender Vormittag. Der Stadtkämmerer hobelte, schliff, leimte und sägte das Buchenholz. „Ich bin sehr beeindruckt von den Werkstattstrukturen, der Arbeitsatmosphäre und der Vielzahl unterschiedlicher Arbeitsaufträge hier vor Ort“, so Michael Schneidewind.

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Unterdessen hatte auch Maik Dube alle Hände voll zu tun. Im Rathaus standen Besprechungen auf dem Programm und die Post musste gesichtet werden. Oliver Karte erklärte alle Aufgaben und beantwortete die Fragen seines Kollegen auf Zeit. Im Anschluss machten sich die beiden auf den Weg zu einem Besuchstermin – ein Haldensleber Ehepaar feierte seine diamantene Hochzeit und da kommt der Bürgermeister natürlich persönlich zum Gratulieren vorbei. Wie im Flug vergingen die Stunden, doch würde Maik Dube für immer tauschen wollen? Der 47-Jährige lächelt verschmitzt: „Der Tag war sehr spannend, aber ich baue lieber meine Casani.“