Karneval Narren verlieren nicht ihren Humor
Corona hat dem Karneval einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber die Jecken aus Uthmöden und Süplingen verlieren nicht ihren Humor.
Süplingen/Uthmöden l Monatelang haben die Jecken deutschlandweit um die Session 2020/2021 gezittert, im November wurde klar: Sie muss ausfallen. Alle Proben der Akteure waren hinfällig, der Lockdown lässt kein Schunkeln zu. Doch da es zum Wesen der Karnevalisten gehört, gute Laune zu verbreiten, lassen sie sich auch jetzt nicht unterkriegen. „Verliert nicht den Witz und Humor!“ lautete auch der Neujahrsaufruf auf der Internetseite der Süplinger Narren.
„Die Corona-Krise geht auch den Karnevalisten an die Substanz“, sagt Marcel Suckel, Präsident des Süplinger Narrenbundes. Wichtig sei nun vor allem die gegenseitige Motivation. Dabei sei alles erlaubt, was die Laune oben hält. „In den vergangenen Tagen und Wochen haben wir uns Fotos der Prunksitzungen aus den vorherigen Jahren geschickt, um uns gegenseitig an die schönen Momente zu erinnern“, so Suckel.
Und auch der Tatendrang ist den Jecken anzumerken. Nachdem die Prunksitzungen allesamt ausfallen müssen, entstand die Idee eines Sommer- oder Volksfestes. Es gebe noch keine konkreten Planungen, aber der Verein habe sich bereits mit dem Ortschaftsrat in Verbindung gesetzt. Trotzdem sei auch eine gewisse Zurückhaltung spürbar. „Wir wollen uns jetzt nicht zu sehr reinhängen, wenn wir dann doch wieder alles absagen müssen“, so der Jecken-Häuptling. Bis nach den Winterferien wollen sie nun die Entwicklung der Corona-Pandemie beobachten und dann das weitere Vorgehen planen.
Sicher ist sich Marcel Suckel, dass das Vereinsleben nur kurzzeitig lahmgelegt wird. „Die Traditionsvereine der Umgebung halten zusammen und unterstützen sich gegenseitig“, sagt er. So werde auch bei dem avisierten Sommerfest mit den benachbarten Jecken gerechnet. „Bei uns wird keiner vergessen“, betont Suckel.
Auch die Uthmödener Karnevalisten liebäugeln mit dem Sommer als Ausweichsession. „Wir haben Ideen, aber genaueres ist noch nicht geplant“, sagt Fabian Girmann vom Uthmödener Traditions- und Heimatvereins (Uthra). Klar ist jedoch, dass der Karneval nicht ausfallen soll. Da man sich im Verein auch nicht treffen könne, seien Planungen erschwert.
Normalerweise stemmen die Uthmödener jährlich einen Festumzug durch den Ort. Ende Februar 2020 hatten viele Wagen das Corona-Thema aufgegriffen. Ob Mund-Nasen-Schutz, Medizin in Form von Schnaps oder das Corona-Bier – die Jecken nahmen die Hysterie um das Virus auf die Schippe. „Zwei Wochen nach dem Umzug brach die Welt zusammen. Das hätte man nie gedacht“, so Fabian Girmann.