Im Schloss Orchester probt in Altenhausen
50 junge Leute aus Musikschulen haben ihre Ferien in Altenhausen verbracht und sind zum Sinfonischen Musikschulorchester verschmolzen.
Altenhausen l Acht Tutoren standen den Kindern und Jugendlichen aus Musikschulen des Landes Sachsen-Anhalt zunächst in Registerproben auf Schloss Altenhausen zur Seite. Parallel dazu begannen auch gleich vom ersten Abend an Gesamtproben. Schließlich galt es, mehrere Werke gemeinsam zu spielen und zu einem Konzerterlebnis zu vereinen. Zum Repertoire in diesem Jahr gehören „Finlandia“ von Jean Sibelius, „Pavane“ von Gabriel Fauré, eine Romanze von Max Bruch und ein Walzer aus der Jazzsuite von Dmitri Schostakowitsch.
Am Sonnabend um 14 Uhr wird das Orchester in der Ulrichkirche zu Halle seinen großen Auftritt haben. Die Instrumentalisten zwischen 12 und 18 Jahren sind Schüler an Musikschulen des Landes, denen die Möglichkeit geboten werden soll, im Orchester zu konzertieren. Seit 1997 schon gibt es das Angebot über den Landesverband der Musikschule Sachsen-Anhalts. Von Anfang an dabei ist Jerzy Bojanowski, und er genießt als Vollblutmusiker jedes Projekt mit neuen Musikern und Herausforderungen.
Einer, der das Orchester in der Besetzung Schlagzeug, Holz- und Blechbläsern sowie Streichern auch schon über einen ziemlichen langen Zeitraum fördert und mitträgt, ist Orchesterchef Alexander Ramm. In Berlin ist er vielbeschäftigt, selbst Geiger, Musikschullehrer und Orchesterleiter, doch den Spaß und die Freude an dieser besonderen Herausforderung möchte er keinesfalls missen. Junge Leute über die Musik kommunizieren zu sehen, ist für ihn immer wieder faszinierend.
Schloss Altenhausen ist für ihn kein unbekannter Probenort. Sie waren auch schon im Kindererholungszentrum in Arendsee und anderswo. Altenhausen bietet für das Gesamtkonzept beste Raumbedingungen. „Seine acht Tutoren, darunter mehrere aus Berlin, sind ein Spitzenteam, bringen sich bestens ein“, sagte der Leiter des Sinfonischen Musikschulorchesters. Schöner ginge es nicht. Eine, die das Orchester aus eigenen Erleben kennt, ist Praktikantin Anna Rumler aus Oschersleben. Sie studiert auf Lehramt in Halle und absolviert beim Nachwuchsorchester ein außerpädagogisches Praktikum. Auf einmal werden aus coolen Jungs ganz weiche Burschen, die sich kümmern, sich konzentrieren und Spaß am gemeinsamen Musizieren zeigen, sagt er. Viele Mädchen und Jungen sind immer wieder gern dabei, sehen den Herbst- und Winterferien mit Orchesterproben voller Freue entgegen. Auch wer das erste Mal dabei ist und vielleicht keinen kennt, ist bald mittendrin. Einer kümmert sich um den anderen, sagt Alexander Ramm. Keiner sei unpünktlich oder nicht bei der Sache.
Für den Abschlussabend am Freitag wird zusätzlich zum Pflichtprogramm auch eine Kür einstudiert. So treffen sich die Instrumentalgruppen oft auch neben den offiziellen Probenterminen, um etwas einzustudieren, dass dann aufgeführt wird. Bei einer Gesamtprobe wird erstmals Gabriel Faurès „Pavane“ in der Reithalle geübt. Doch zunächst gibt es für Geburtstagskind Valentina ein Geburtstagsständchen. In D-Dur, bittet das Mädchen, und schon erklingt ihr ganz persönlicher Tusch.
Der Spaß und die Freude klingt in jedem Takt mit, und auch wenn kleine Korrekturen notwendig sind – mit Charme und Geduld korrigiert Alexander Ramm hier und da, und ist überzeugt, zum Konzert am Sonnabend wird jeder Ton, jede Nuance richtig klingen.
Ihm ist es dann immer eine besondere Freude, neben den Eltern der aktuellen Musiker ehemalige Orchestermitglieder im Publikum sitzen zu sehen.
Warum es noch keinen Auftritt im Landkreis Börde gegeben hat? Diese Frage nimmt Alexander Ramm als Anregung mit, liegt der Probenort Schloss Altenhausen schließlich mittendrin.