Orgeleinweihung Majestätische Klänge in Altenhausen
Ziemlich genau 102 Jahre ist es her, dass die Altenhäuser Orgel nach einer umfassenden Sanierung wieder bespielt werden konnte.
Altenhausen l Lange zurück reicht die Geschichte der Altenhäuser Orgel. Nachweislich stammt das königliche Instrument aus dem Jahr 1680. Nachzuweisen ist auch, dass im Jahr 1914 eine Sanierung erfolgte, bei der ein Großteil des Instrumentes abgebaut und erneuert wurde. Das mechanische Werk war einfach verschlissen und bedurfte einer umfassenden Wiederherstellung. Dank zweier Gräfinnen, Ehrengard und Auguste von der Schulenburg, konnte das Vorhaben damals finanziert werden. 5364,38 Mark mussten aufgebracht werden, für damalige Verhältnisse eine hohe Summe.
Allerdings nicht zu vergleichen mit heutigen Kosten. Die Kirchengemeinde rechnet mit einem vorläufigen Betrag in Höhe von 72 000 Euro. Dank zahlreicher Spenden an die Kirchengemeinde, von der Sparkasse, von Lotto-Toto, dem Denkmalschutz, dem Kreiskirchenamt, dem kirchlichen Landesfonds für Orgeln und der Hoffmann-Stiftung konnte das Geld soweit aufgebracht werden.
Heinrich der Ältere aus Hildesheim gilt als Erbauer des Altenhäuser Prachtstückes, das jetzt mit einer Generalüberholung wieder so wie einst erklingen soll. Orgelbaumeister Jörg Dutschke überarbeitet seit dem vergangenen Herbst die heute pneumatische Orgel der Fa. Furtwängler aus Hannover.
Stolze 768 Pfeifen – 558 aus Zinn, 84 aus Zink und 126 aus Holz – mussten ausgebaut und überarbeitet werden. Auch für eine bessere Beleuchtung sollte gesorgt werden, dazu gab es natürlich viel Schmutz und Staub aus einem ganzen Jahrhundert aus dem Instrument zu entfernen.
Die vergangenen Tage nutzten die Orgelfachleute für Intonation und Regulierung. Die jetzt von einem Motor betriebene Orgel mit dem prächtigen, 400 Jahre alten Prospekt kann wieder erklingen.
So langsam gehen die Sanierungsarbeiten nämlich ihrem Ende entgegen, denn am Sonntag, 8. Mai, ist es soweit.
Die Kirchengemeinde möchte, 102 Jahre und 2 Tage nach der letzten Sanierung, ihre Orgel wieder erklingen lassen. Damit geht für die Altenhäuser ein lang gehegter Traum in Erfüllung, denn das letzte Mal wurde die Orgel im Jahr 1966 genutzt – bei Linkes Hochzeit. Nun soll sie wieder erklingen, bei der goldenen Hochzeit des selben Paares.
Allen, die sich dafür stark gemacht hatten, dass die Orgel repariert werden konnte, soll am kommenden Sonntag gedankt werden. Die Kirchengemeinde hat viele Einladungen verschickt, um sich im Rahmen eines Festgottesdienstes für das Engagement zu bedanken.
Dafür, dass die frisch restaurierte Orgel ab 14 Uhr erklingt, sorgt an diesem 8. Mai der Haldensleber Kantor Uwe Döschner.
Damit sind die Bemühungen um das Instrument allerdings noch nicht zu Ende, denn das nächste ehrgeizige Ziel betrifft die Restauration des Prospektes sowie eine umfassende Schädlingsbekämpfung, verrät der Gemeindekirchenrat. Dafür fehlt es den Altenhäusern allerdings gegenwärtig noch an den finanziellen Möglichkeiten. So sind Spenden weiter sehr willkommen.
Den Tag der Orgeleinweihung wollen sie jedoch erst einmal nutzen, um sich am Klang des königlichen Instrumentes zu erfreuen. Und nach dem festlichen Gottesdienst lädt die Gemeinde noch zu einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen ein.
„Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns so vielfältig unterstützt haben. Viele private Spenden, Firmen und Institutionen haben unser Bemühen mitgetragen“, so die Kirchengemeinde. Auch wenn es eine ganze Zeit gedauert hat, bis alle Hürden aus dem Weg geräumt und alle finanziellen Mittel abgedeckt werden konnten, so habe es sich doch gelohnt, wenn am Sonntag die Festgottesdienstgemeinde dem Klang der Orgel lauschen und sich wieder daran erfreuen kann. Viele hätten das Instrument noch nie spielen gehört.