Sanierung Pfarrhaus soll Kinder beherbergen
Das Gemeindehaus in Althaldensleben soll vom Corneliuswerk genutzt werden. Hier sollen acht junge Menschen ein neues Zuhause finden.
Althaldensleben l Im Januar 2017 soll es bereits so weit sein: Dann sollen acht Jungen mit ihrem Betreuer in das Gemeindehaus in Althaldensleben Ecke Dieskaustraße/Kirchgang einziehen. Die Kinder und Jugendlichen werden besondere Voraussetzungen mitbringen, denn sie alle stammen aus schwierigen Familienverhältnissen und haben bereits Gewalterfahrungen machen müssen.
„Sie werden hier wieder ein neues Zuhause finden und wie in einer Familie zusammen leben“, blickt Sina Stiebler voraus. Die Architektin hat die Sanierung des Gemeindehauses der evangelischen Lutherkirchengemeinde geplant. Bereits im September 2015 war damit begonnen worden.
Aber die Arbeiten zogen sich etwas länger hin, denn beim Entkernen des kompletten Gebäudes offenbarte sich erst, was wirklich daran zu tun war. „Der Hauptkern des Hauses war 1722 als Dorfschule errichtet worden. 1856 wurde das Gebäude erweitert. Aber nach heutigem Standard nicht unbedingt fachgerecht“, wie Sina Stiebler es ausdrückt. So mussten während der Sanierungsarbeiten etliche Korrekturen vorgenommen werden.
Doch nun steht fest, wie die Räume aufgeteilt und genutzt werden sollen. Insgesamt gibt es sieben Räume für die jungen Menschen, die künftig in dem Gemeindehaus wohnen werden. Teils sind das Einzel-, teils Doppelschlafzimmer. Ein Schlafzimmer für den Betreuer kommt hinzu. So werden sich laut Sina Stiebler drei Betreuer abwechseln, im 24-Stunden-Dienst mit den Kindern zusammen wohnen.
Pro Etage gibt es zwei Bäder, alles ist behindertengerecht ausgestattet, um auch körperlich behinderte Jugendliche aufnehmen zu können. Für Sehschwache gibt es beispielsweise Haptikführung an den Wänden.
Die kleinere Scheune auf dem alten Pfarrhof wurde denkmalgerecht saniert und soll künftig der Hauswirtschaftsraum der Unterkunft sein. Die alte Waschküche auf dem Gelände wird eine Art Technikraum oder Hausanschlusszentrale, wo alle Anschlüsse zusammenlaufen.
Die Gemeinde, die laut Pfarrer Jens Schmiedchen sehr froh ist, dass die Gebäude weiterhin in Trägerschaft der Kirche bleiben, wird ihren Raum künftig in der alten Pfarrscheune haben. Tagesangebote der Kirche sowie Gemeindeveranstaltungen sollen dort abgehalten werden.
„Wir sind froh dass wir einen diakonischen Partner für die Hausnutzung finden konnten“, bekräftigte Pfarrer Jens Schmiedchen bei einer Begehung. Demnächst sollen Trockenbau- und Malerarbeiten, Bodenbeläge und der Fassadenputz realisiert werden. In der kommenden Woche werden Fenster und Türen eingesetzt. Während das Corneliuswerk bereits im Januar einziehen will, werden die anderen Gebäude sowie die Außenanlagen wohl noch bis zum Frühjahr/Sommer saniert.
Mittlerweile seien die Kosten für die Sanierung auf etwa 800 000 Euro angestiegen, parallel dazu habe sich laut dem Pfarrer aber auch die Fördersumme erhöht, sodass die Kosten wie abgesehen gedeckt sind. Förderung kommt unter anderem aus dem Programm Aktive Stadtteil- und Ortszentren.