Ausflugsdampfer Schiffswechsel auf dem Mittellandkanal
Das Fahrgastschiff "Haldenslebener Roland" fährt nicht mehr unter der Flagge der UHH. Ein Reeder aus Thüringen übernimmt das Angebot.
Haldensleben l Sechs Jahre lang ist das Fahrgastschiff „Haldenslebener Roland“ unter der Flagge der UHH Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben mbH auf dem Mittellandkanal gefahren. Doch damit ist jetzt Schluss: Die UHH hat den Pachtvertrag mit dem Eigentümer des Schiffes nicht verlängert und ihn zum Ende des Jahres fristgerecht auslaufen lassen.
Im Jahr 2012 hat die UHH die Fahrgastschifferei auf dem Mittellandkanal von der Stadt Haldensleben übernommen. Seitdem hat Mitarbeiterin Madeleine Galle das Angebot erweitert und so die Fahrgastzahlen kontinuierlich steigern können. „Unsere erste Saison, die im Jahr 2013, haben wir mit knapp 2000 Gästen beendet, die 2017-er mit fast 7750“, blickt sie zurück.
Sie hatte sich die magische Grenze von 10.000 Fahrgästen als Saisonziel gesetzt. Die wird die UHH nun nicht mehr knacken können. Wohl aber Detlef Furchheim aus dem thüringischen Roßleben. „Die 10.000 kriegen wir hin“, ist der 63-Jährige überzeugt, der ab März mit dem „Schiffsbetrieb Haldenslebener Roland“ die Fahrgastschifferei auf dem Mittellandkanal übernehmen will. Auch wenn er sein eigenes Schiff mitbringt, an ein wenig Tradition möchte er in Haldensleben schon anknüpfen, erklärt er, weshalb er ausgerechnet diesen Namen für sein neues Unternehmen gewählt hat.
In seiner Heimat ist Detlef Furchheim auch bekannt als „Onkel Fu“, der Unstrutkapitän. 2008 hat er sich mit einem Fahrgastschiff auf der Saale bei Weißenfels selbstständig gemacht. „Dann kam Merseburg und nun sprechen wir von Haldensleben“, freut er sich auf die neue Herausforderung.
Vom Konzept, so wie es die UHH bislang realisiert hat, ist Furchheim überzeugt. „Grundlegend möchte ich am System nichts ändern. Ich möchte künftig aber auch das noch mit abdecken, was bislang nicht möglich war“, sagt er. Dazu zählen noch mehr Veranstaltungen als bisher.
Neben der Unterstützung, die „Onkel Fu“ bislang von der UHH bekommen hat, steht ihm auch die Stadt Haldensleben hilfreich zur Seite. Der Schiffer selbst ist zudem um ein größeres und moderneres Schiff für Haldensleben bemüht. „Kleine Schiffe sind nicht so rentabel“, weiß er und unterstreicht: „Wir wollen nicht in die roten Zahlen fahren.“ Sonst sei das Angebot der Fahrgastschifferei für Haldensleben nicht zu halten.
„Ohne die Vorarbeit der UHH könnte ich das hier nicht übernehmen und fortführen“, betont er. Denn auch wenn die neue Saison erst im Frühjahr startet – Buchungen gibt es bereits. „Alle Fahrten, die bereits gebucht wurden, werden auch stattfinden“, versichert Madeleine Galle, die sich sehr darüber freut, dass es für den „Haldenslebener Roland“ einen Nachfolger gibt – wenngleich nicht mehr unter ihrer Ägide.