Die fiesen Tricks der Betrüger „Sherlock Montag“ warnt Flechtinger vor Abzockern
Dieter Montag von der Agentur Schutzengel erklärt Flechtinger Senioren, warum Betrüger am Telefon oder an der Haustür immer wieder Erfolg haben. Und warum es jeden treffen kann.
Flechtingen - Wenn er kommt, haben Gauner und Ganoven keine Chance: „Sherlock Montag“ ist ein Detektiv, wie er im Buche steht. Und er lehrt jenen das Fürchten, die mit ihren betrügerischen Maschen ältere Menschen abzocken wollen.
„Sherlock Montag“ heißt im richtigen Leben Dieter Montag, und er zeigt den Senioren aus Flechtingen im Kurhaus, wie man sich vor Trickbetrügern und Gaunern am Telefon oder gar an der Haustür schützen kann und wie man nicht auf ihre Maschen hereinfällt.
Dieter Montag von der Agentur Schutzengel engagiert sich aber nicht nur zum Schutz von Senioren, sondern geht auch in Schulen und Kindertagesstätten, um Kinder auf viele Gefahren hinzuweisen und ihnen auf spielerische Art zu zeigen, wie man ihnen begegnen kann. Jüngst hat er dafür sogar einen Engagementpreis von Landes-Innenministerin Tamara Zieschang erhalten.
Vorsicht vor Schockanrufen
Doch zurück zu den Senioren im Kurhaus des Luftkurortes, die sich nach der Einladung zum Seniorennachmittag in sehr großer Zahl eingefunden haben, um Dieter Montag zuzuhören.
„Oft nutzen Ganoven den Überraschungsmoment aus, aber auch die Liebe der Großeltern zu ihren Enkeln, um an Erspartes oder gar Kontodaten zu gelangen“, berichtet der Barleber. In jedem Fall heißt es, Ruhe bewahren und nicht unter Druck setzen lassen. Auf keinen Fall sollte Geld an Unbekannte übergeben oder überwiesen werden. „Wir nennen solche Methode Schockanrufe“, sagt Dieter Montag.
Opfer gibt es immer wieder
Dass so etwas immer nur anderen und weit weg passiere, sei ein Irrglaube, warnt der 69-Jährige. Erst vor ein paar Wochen habe es einen 64-Jährigen aus Rogätz eiskalt erwischt. Sollten solche Anrufe angenommen werden, gilt es, ruhig zu bleiben, Verwandte, Bekannte oder Freunde zu kontaktieren und sich mit ihnen darüber auszutauschen. Dann werde schnell erkannt, dass es sich um einen Betrug handelt. „Falsche Scham ist hier unangebracht“, warnt er.
Dieter Montag, längst selbst im Rentenalter, beobachtet über Jahre schon das Treiben von Ganoven und Betrügern, die ihre Maschen immer wieder erneuern und anpassen. Man sollte auch nie behaupten, so etwas könne einem selbst nie selbst passieren – dann passiert es nämlich doch ganz unvermittelt.
Sehnen nach Zweisamkeit
Gleiches gelte für die sogenannte Loverboy-Masche. Senioren seien oft allein, sehnen sich nach Zuneigung oder einen Partner an der Seite. Doch jemanden im Internet zu finden, birgt viele Gefahren. Vorsicht sei dabei angesagt, so Dieter Montag. Wenn solche Bekannten Geld benötigen, um zu einem Treffen zu gelangen, weil beispielsweise eine Autoreparatur ansteht, erst noch ein Pass besorgt werden muss oder gar eine Operation dazwischen gekommen ist, die Geld kostet, sei äußerste Skepsis angebracht. Auf so etwas sollte man sich auf keinen Fall einlassen.
Mit vielen guten Tipps und Hinweisen und noch einigen persönlichen Gesprächen an der Kaffeetafel verabschiedet sich „Sherlock“ Dieter Montag von den Flechtinger Senioren, und „ich glaube, alle haben etwas für sich mitgenommen“.